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Ucee

Bridges

Info Musikrichtung: Reggae / Dancehall VÖ: 10.05.2019 (Good Call / Recordjet) Gesamtspielzeit: 44:51 Internet: http://www.u-cee.com

Tief in den 70ern verwurzelte Reggae-Aficionados, die bereits beim Lesen des Begriffes Dancehall Pickel bekommen, sollten auf Distanz gehen. Ansonsten sind Reggae-Fans Kummer gewöhnt und haben lange ihren mehr oder weniger begeisterten Frieden mit der Tatsache gemacht, dass viel von dem, was an ihre Ohren dringt, keine handgemachte Musik mehr ist, sondern von Angelo Sassos zahlreichen Freunden generiert wird.

Vor diesem Hintergrund gehört Ucee eindeutig zu den Guten. Der Titelsong ist ein richtig schön fließender Reggae. „Change will come“ gibt dem Ganzen eine lebendige Pop-Note. „Baby tonight“ bezieht sich soulig explizit auf Aretha Franklin und Marvin Gaye. Nach einem Saxophon-Auftakt geht „Don’t worry“ klar in die Dancehall. „She lies“ schreit nach Shaggy und „I don’t care“ kommt mit deutlichen HipHop Vocals.

Aber in jedem Fall liefert Ucee auf mehr oder weniger fetter Reggae-Basis. Der einzige wirkliche Griff ins Klo ist „All Night“, eine lichtlose HipHop-Nummer ohne Flow, Drive oder Power. Aber da man die zweite Version von „I don’t care“, die RMX feastured, sowieso nicht braucht, kann man (sollte! man) nach „The Bomb“ abschalten und hat dann noch vier der stärksten Songs des Albums im Ohr.

- Die wunderschöner Reggae-Pop-Skizze „Girl you shouldn't do that”, weich und gefällig, praktisch ohne Plastik-Anteile – für mich eine potenzielle Hit-Single
- Das bereits erwähnte „She lies“
- „Mrs. Clean“, bei der der Plastik-Anteil leider sehr hoch ist, die mit ihrem schönen Pop-Refrain aber ebenfalls Chart-Potenzial hat. (Hier wäre ein Vintage-Remix eine interessante Idee.)
- Last not least: der schöne Pop-Reggae „The Bomb” mit Unterstützung von Gideon

Schönes Album!

Norbert von Fransecky