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Reviews

Baroness

Gold & Grey


Info

Musikrichtung: Sludge Metal, Alternative Rock

VÖ: 14.06.2019

(Abraxan Hymns)

Gesamtspielzeit: 60:28

Internet:

http://baronessmusic.com

Dass Baroness nicht einfach nur eine weiter Sludge-Band sind, die ein bisschen mit klassischen Metal-, Rock- und Prog-Elementen spielt, machte spätestens ihr drittes Album Yellow & Green klar, mit dem man sich ziemlich weit nach draußen wagte. Alles schien möglich, wenn auch nicht alles mitriss. Gold & Grey ist ein ähnliches Album. Experimentell und wagemutig im Klang. Man kann einer Band dabei zuhören, wie sie aus unterschiedlichen Sounds und Versatzstücken teils ungewöhnliche Melodien bastelt und jene mit abwechslungsreichen Rhythmen, die mehr als jemals zuvor im Vordergrund stehen, spielt. Weg vom stromlinienförmigen, unmittelbaren Gitarrenrock soll der neue Weg führen. Mit breit gefächerte Musik, weit entfernt vom ursprünglichen Sludge Metal.

Trotzdem Entwarnung: Selbst wenn es immer wieder mit dem Quartett durchgeht, ist aus Baroness keine verkappte, betont künstlerische Prog-Band geworden. Denn sein Händchen für vordergründig eingängige, emotionale Songs hat man nicht verloren. Man nehme nur mal „Throw Me An Anchor“. Ein hymnenhafter, kraftvoller Titel. Aber selbst dort verstecken sich unorthodoxe Wendungen.

In den vielen Zwischensequenzen tobt man sich vollkommen aus. Bis in den Krautrock hineinreichende Sequenzen zerren nicht selten an den Nerven und verleiten zum Skippen. Dabei genießt die Band das Spiel mit Klangschichten und Melodien. Leider ist die Produktion genauso schlecht, wenn nicht sogar noch schlimmer wie beim zu Recht kritisierten Vorgänger. Komplett übersteuert mit Hang zum Clipping, tut man sich nicht so einfach die eingespielte Vielfalt zu würdigen. Gerade die leiseren Töne, welche man in der zweiten Albumhälfte verstärkt vorfindet, verlieren dadurch.

Liest man die letzten Absätze nun, könnte man meinen Baroness seien irgendwie komplett falsch abgebogen. Aber dem ist nicht wirklich der Fall. Denn zieht man einen Großteil ab, verbleiben einfach genügend wirklich große Momente und tolle Songs, die Freude bereiten. Das bereits genannte „Throw Me An Anchor“ zum Beispiel. Oder das abwechslungsreiche „Borderlands“. Ebenso das verhuscht startende „Torninquet“, welches sich im weiteren Verlauf knarzendem Metal zuwendet. Und wer die Band mal Blastbeats spielen hören möchte, der sollte „Seasons“ ein Ohr schenken.



Mario Karl

Trackliste

1Front Toward Enemy3:44
2I'm Already Gone3:50
3Seasons4:26
4Sevens2:05
5Tourniquet5:45
6Anchor's Lament1:39
7Throw Me an Anchor4:00
8I'd Do Anything4:10
9Blankets of Ash1:04
10Emmett - Radiating Light4:12
11Cold-Blooded Angels5:38
12Crooked Mile0:41
13Broken Halo4:24
14Can Oscura2:01
15Borderlines6:16
16Assault on East Falls2:19
17Pale Sun4:14

Besetzung

John Baizley: Vocals, Guitars
Nick Jost: Bass, Keyboards
Sebastian Thomson: Drums
Gina Gleason: Guitars (lead), Vocals
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger