Reviews
Into The Blue
Info
Musikrichtung:
Americana/Singer/Songwriter
VÖ: 22.03.2019 (Eigenlabel) Gesamtspielzeit: 50:30 Internet: https://brlively.com/ http://www.hemifran.com/index.html |
B.R.Lively, ist das nun der Herr Bryan Blaylock, der mit akustischer Gitarre und Gesang den Frontmann bildet? Auf seiner Webseite nennt er sich jedoch Lively, egal! Wer sich in der Szene auskennt, der wird beim Produzenten auf einen bekannten Namen treffen: Gordy Quist, der Mann ist Mitglied der Americana-Band Band Of Heathens.
Sofort besticht der erste Song mit seiner unendlich großen Melancholie, die dann noch kraftvoll unterstützt wird durch den Einsatz des vierköpfigen String Quartetts. Sehr lässig, ruhig und ganz einfach mit wunderschöner Stimmung ausgestattet verspricht der Opener viel. Blaylock/Lively stammt aus Texas und trägt sicher eine Menge der dort wahrgenommenen Einflüsse mit sich, denn die Atmosphäre der Platte wechselt von Song zu Song, was bleibt, ist der Gesang, sehr sanft, sehr gefühlvoll und mit dem gewissen Quäntchen Lässigkeit, die diese Musik auch braucht, um eine gemeinsame Wirkung zu erzielen. Da schwingt etwas von der poppigen und mit einem Hauch Jazz versehenen Leichtigkeit der Musik von Michael Franks mit, da wird es plötzlich sehr folkig und einfach gehalten im Arrangement, ein Hauch von Nick Drake schwingt dann durch die Luft. Aber auch ganz allein könnte der Protagonist angesichts seiner Ausstrahlung als Solist eine ganze Platte bestreiten, ansatzweise nachvollziehbar auf einigen Songs.
Die Band besticht durch ihre Gradlinigkeit, ihren gemeinsamen Auftritt, der ganz dicht die Songs zusammenhält und die Stimme des Protagonisten umschmeichelt. Im Meer der heutigen oft vorherrschenden Langeweile und Bedeutungslosigkeit ist diese Platte etwas sehr Ausgefallenes auf hohem Niveau. Diese hohe emotionale Intensität wirkt ehrlich und direkt einwirkend. So gibt es für mich eigentlich keine einzige wirklich negative und ins Gewicht fallende Anmerkung, weder zu den Kompositionen, die bis auf Track 2 und 7 alle von Blaylock allein stammen, noch zu den Arrangements, weder zur musikalischen Umsetzung noch zur Abmischung, alles ist stimmig, das eine oder andere hätte ich vielleicht gern ein wenig anders gesehen, aber das grenzt dann schon wieder an subjektive Wahrnehmungen.
Mit Into The Blue ist B.R.Lively also ein rundum zufriedenstellendes Album aus dem Bereich des Americana gelungen, Musik, die heute leider nicht mehr selbstverständlich ist angesichts der großen Sorgfalt, mit der sie entstand. Mit dieser Platte im Player kann man wunderbar entspannen, sich fallenlassen im Meer der Harmonie, dass nicht durchgehend glatt ist, sondern die eine oder andere stärkere Welle erzeugt, auf der man sich schön tragen lassen kann. Ein Lichtblick in einer düsteren und unschönen Welt, fürwahr! Die Höhepunkte sind aus meiner Sicht dabei jene Songs, bei denen das Streichquartett eindrucksvoll unterstützt!
Trackliste
2 Summertime Sky (3:41)
3 Oh These Eyes (4:55)
4 Lonesome (3:32)
5 Are We In It For the Gold? (4:05)
6 The Day That I Die (5:19)
7 Minute By Minute (4:42)
8 Fighters (5:11)
9 Coyote (3:17)
10 Free Of (5:50)
11 Gratitude (4:09)
Besetzung
Lauren Hunt (backing vocals)
Thomas Avery (Hammond A100, piano, Prophet-5)
Gordy Quist (acoustic & electric guitar, backing vocals)
Scott Davis (bass, acoustic & electric guitar, banjo, piano, backing vocals)
Richard Millsap (drums, percussion, backing vocals)
String quartet:
Marla Feeney (violin)
Tracy Woodard (violin)
Sherrod Mitchell (viola)
Jean Gay (cello)
Horn duo:
Ken Gregory (trumpet)
Bob Lewis (trombone)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |