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Reviews

Kyla Brox

Pain & Glory


Info

Musikrichtung: Soul Blues

VÖ: 10.05.2019

(Pigskin Records)

Gesamtspielzeit: 60:28

Internet:

https://www.kylabrox.com/
http://www.brooke-lynn-promotion.de/

Beim Namen Brox klingelt es bei mir gewaltig. Da stecke ich mitten im britischen Blues-Boom der Sechziger, und zwar bei der Aysley Dunbar Retaliation. Deren Sänger (und gelegentlicher Trompeter) war Victor Brox. Aber auch Annette Brox war als Künstlerin damals und auch später noch tätig, auch zusammen mit Victor, unter anderem bei “Jesus Christ Superstar“. Die gemeinsame Tochter Kyla Brox wurde am 3. Juni 1980 geboren. Musikalisch entsprechend aufgewachsen und erzogen, stand sie im Alter von zwölf Jahren bereits auf der Bühne mit ihrem Vater und musizierte nachfolgend schon früh mit anderen gleichaltrigen Musikfreunden.

Kyla und ihr Partner Danny Blomeley formierten 2001 ein Duo, zusammen mit anderen Freunden aus alten Zeiten gründete man dann die Kyla Brox Band. Schnell war man in der britischen Blues-Szene etabliert und ab 2003 gibt es regelmäßige Plattenveröffentlichungen. Das neueste Werk ist mit Pain & Glory betitelt. Nicht ohne Grund wurde Kyla im Jahre 2018 Gewinnerin der UK Blues Challenge, wie das neue Album eindrucksvoll unter Beweis stellt.

Vor allem ist Kyla stimmlich eine Wucht! Und das in vollem Umfang, von sanft bis enorm kraftvoll, klingt es so, als würde sie ihr Innerstes nach außen kehren. Blues und Soul sind die Botschaft, die uns als verschmolzener Sound gleich mit dem Opener um die Ohren fliegt. Der mit einer satten Prise Funk rhythmisch groovende Song wird durch den Sound des Clavinets, wie einst bei Stevie Wonder, untermalt, und dazu sind es die satten Bläsersätze, die das Arrangement herrlich umrahmen.

Und so wechseln die Stimmungen auf einem stilistisch breitgefächerten Album, gleich der Titelsong ist eine wunderschöne emotionale Ballade, und ein fetter Hauch vom Memphis Soul erfreut mit “Sensitive Soul“. Ferner gibt es Elemente des Jump Blues, des Gospel, des Rhythm & Blues und generell des Blues, und somit ergibt das einen abgerundeten Gesamteindruck, und in allen Sätteln wird die Protagonistin gerecht. Nicht umsonst bezeichnet man Kyla in Großbritannien als “First Lady Of The Blues“, aber sie kann mehr als Blues singen. Die Band ist formidabel und auf allen Posten ideal besetzt, um das hohe Niveau nahtlos zu halten. Von der Lady sollte man zukünftig noch Einiges hören, wenn es denn noch ein Fünkchen Gerechtigkeit gibt!

Ach ja, nach den auf der Platte angegebenen 15 Tracks bitte nicht ausschalten! Denn es folgt nun eine weitere Coverversion von Leonard Cohen's "Hallelujah", und wie sollte es anders sein - eine hervorragende!



Wolfgang Giese

Trackliste

1 For The Many
2 Pain & Glory
3 Sensitive Soul
4 Bluesman's Child
5 Bloodshot Sky
6 Choose Life
7 The Devil's Bridge
8 In The morning
9 Compromise
10 Let You Go
11 Away From yesterday
12 Lover's Lake
13 Don't Let Me Fall
14 Manchester Milan
15 Top Of The World
16 Hallelujah (hidden track)

Besetzung

Kyla Brox (vocals, flute)
Danny Blomeley (bass guitar, acoustic guitar)
Paul Farr (electric guitar)
Mark Warburton (drums, percussion)
John Ellis (piano, Wurlitzer, Hammond organ, clavinet)
Malcolm Strachan (trumpet, valve trombone, flugel horn)
Atholl Ransome (alto, tenor, baritone saxophones)
Tony Marshall (tenor sax – solo - #10, soprano sax – solo -#12)
Clive Mellor (harmonicas - #5, 15)
Sam Brox (backing vocals - #13)
Sadie Blomely, Sonny Blomeley, Danny Blomeley, Sam Brox, Malcolm Strachan, Atholl Ransome, Mark Warburton (backing vocals as “The 3 2 65s” - #8)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger