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Reviews

Blind Blake

Early Morning Blues, Essential Recordings 1926-1932


Info

Musikrichtung: Piedmont Blues

VÖ: 22.03.2019('26-'32)

Soul Jam / Inakustik (Paramount)

Gesamtspielzeit: 78:35

Internet:

https://www.in-akustik.de/de/

Die Geschichte des Blues ist eine spannende. Doch will ich mich hierüber nicht näher und eingehender befassen und empfehle stattdessen einmal das wichtige Buch von Paul Oliver, “The Story Of The Blues“ zu lesen. Denn dann wird man mit Sicherheit auch besseren Zugang dazu finden, wie es einst mit dem Blues begann. Denn in der Regel hat das wenig mit dem gemein, was viele erst nach dem British Blues Boom in den Sixties als Blues kennen lernten. Dieser ganz alte Blues ist vergleichsweise simpel, Gitarre und Gesang in der Regel, aber sehr intensiv im Ausdruck. Und dieser alte Blues ist nicht nur mit Robert Johnson in Verbindung zu bringen, wie es so oft geschieht.

Denn es gab sehr viele stilprägende und maßgeblich an der Entwicklung beteiligte Musiker, wie auch Blind Blake, um den es hier geht mit dieser hervorragenden Kompilation, von der im Übrigen ein Sticker auf der CD wie folgt berichtet: “Selected by MOJO magazine as one of the best blues collections ever“. Das sollte neugierig machen auf diesen blinden Blueser, der von 1896 bis 1934 lebte und tatsächlich Arthur Blake geheißen haben soll, und über den sich auch, wie üblich, viele Gerüchte darüber ranken, wie sein richtiger Name nun lautete und wo genau er nun geboren war und auch, wie er später zu Tode kam.

Nun, unbestritten ist sein Einfluss auf den Blues. Der Mann war Straßenmusiker und zog durch die Lande, um auch auf Festen zu spielen. Paramount Records verhalf ihm zu einem Plattenvertrag, das war 1926, und hier beginnen ergo auch die Aufnahmen dieser CD. “Early Morning Blues“ und “West Coast Blues“ waren seine ersten Einspielungen, in Chicago, klar, dass sie auch hier zu hören sind. Mit dem Niedergang der Plattenfirma 1932 endete auch die Aufnahmetätigkeit des Bluesmusikers.

Neben Blind Lemon Jefferson war Blake in jenen Tagen der wohl wichtigste Exponent des Blues damaliger Prägung, sein Gitarrenspiel brachte ihm die Bezeichnung “King Of Ragtime Guitar“ ein. So spielte er sehr fließend und eben mit Elementen des Ragtime, üblicherweise eher auf dem Piano zu Hause. Aber auch frühe Spuren dessen, was später als Jazz bezeichnet wurde, befanden sich in seinem swingenden Stil der Musik. Stilistisch wird diese in die Schublade East Piedmont Blues gesteckt.

Blake’s Blues ist geprägt durch seien großartige Technik, sein einzigartiges Spiel mit pulsierendem Rhythmus und eben der Verquickung von Ragtime, Jazz und Blues. So muss man diese 26 Songs als klassisch bezeichnen und unverzichtbar für jeden Musikliebhaber, der sich ernsthaft mit der Geschichte des Blues beschäftigen möchte. Und, nebenbei bemerkt, die Klangqualität dieser alten Aufnahmen von Paramount ist beeindruckend gut! Anlass genug, einen der größten akustischen Bluesgitarristen aller Zeiten kennen zu lernen!



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Rope Stretchin' Blues (3:03)
2 Hard Pushin' Papa (2:37)
3 Diddle Wa Diddie (2:59)
4 Black Dog Blues (2:50)
5 One Time Blues (2:39)
6 Too Tight Blues (2:56)
7 Low Down Lovin' Gal (3:12)
8 Georgia Bound (3:23)
9 Hastings Street (3:14)
10 Third Degree Blues (3:22)
11 Early Morning Blues (3:03)
12 Come On Boys Let's Do That Messin' Around (2:46)
13 Skeedle Loo Doo Blues (3:04)
14 Lonesome Christmas Blues (3:40)
15 I Was Afraid Of That (3:17)
16 Dry Bone Shuffle (2:41)
17 You Gonna Quit Me Blues (2:46)
18 He's In The Jailhouse Now (2:47)
19 Blake's Worried Blues (3:06)
20 West Coast Blues (3:12)
21 Sea Board Stomp (3:05)
22 Wabash Rag (2:54)
23 Southern Rag (2:53)
24 Rumblin' And Ramblin' Boa Constrictor Blues (2:51)
25 Champagne Charlie Is My Name (2:30)
26 Depression's Gone From Me Blues (3:31)

Besetzung

Arthur “Blind” Blake (vocals and guitar)
Gus Cannon (banjo - #18)
Charlie Spand (piano - #9)
Dad Nelson (kazoo - #4)
Aletha Dickerson (piano - #15)
Tiny Parham (piano - #10, 14)
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