Reviews
Into The Herd
Info
Musikrichtung:
Jazz Rock / Fusion
VÖ: 22.02.2019 (Moonjune Records) Gesamtspielzeit: 54:22 Internet: http://www.micheldelville.com/ http://www.moonjune.com/ |
Bei The Wrong Object handelt es sich um eine belgische Jazz Rock-Band, die seit über zehn Jahren existiert. Die Formation hat stets eindrucksvoll bewiesen, dass auch heute noch erstklassiger Jazz Rock, und auch in Europa, gespielt werden kann, voller Innovation und Experimentierfreudigkeit.
Und das hat sich seit dem ersten Album aus dem Jahre 2008 auch nicht geändert. Anfänglich bezeichnete man den Stil der Gruppe auch als Avantgarde Jazz, hart gespielte Gitarren, nahe am Metal, waren zu vernehmen. Heute sind noch von der Originalbesetzung noch Michel Delville und Laurent Delchambre, also der Gitarrist und der Schlagzeuger, dabei und der Sound hat sich verdichtet, wirkt professioneller, runder und überzeugender.
Einiges im Sound erinnerte oft an die britische Band Soft Machine, in etwa, wie diese Anfang der Siebziger spielten. Bei The Wrong Object ist das nun zeitgemäßer und auch mit mehr Druck gespielt. Mitunter muss man hinsichtlich der Komplexität der Kompositionen und Arrangements auch an die Musik von Frank Zappa denken.
Fast sechs Jahre nach “After The Exhibition“ ist nun Into The Herd erschienen. Mit sattem Bass startet der Titelsong, unterstützt vom feinen Bläserarrangement, darunter das sich dezent lösende Saxofon mit einem energischen Solo, das ist ein feiner Auftakt, der bereits klar macht, dass dieses erneut ein hervorragendes Album werden muss. Dermaßen kraft- und druckvoll geht es im Jazz Rock und Fusion-Bereich in der Tat nicht mehr allzu oft vor. Und wiederum bemerkt man, wie nahe doch die Grenzen zum Prog Rock liegen. Ja, diese Grenzen werden von Michel Delville und der Band locker überwunden, die Elemente und Stile werden nahtlos miteinander verwebt. Dieses dichte Netz wird auch dadurch beibehalten, indem die Songs fast ineinander übergehen, es mutet entsprechend wie eine Art Suite an.
Sehr geschickt versteht es die Band also, musikalisch die Vergangenheit mit der Gegenwart zu verbinden und dazu noch die Genres Jazz Rock, Fusion und Prog Rock. Entsprechend sollte die Schar der Liebhaber dieser Platte weit gefächert sein. Denn diese Musik ist frisch, erquickend und zum Entdecken verführend. Dafür sorgen die sehr offenen und verschachtelten Arrangements, weil sie stets Tür und Tor offen halten für spontane Veränderungen im Ausdruck, im Rhythmus und in der Stimmung. Von leicht und luftig bis schwer und dampfend reicht diese entsprechend in jeweiligen Songs. Wesentlich zum Gesamtsound tragen die Bläser bei, allein durch ihre Ausflüge in freie Gefilde, sie sind das jazzige Gegenstück zum Rock von Bass und Gitarre. So sollte Jazz Rock heute klingen, auf alten Werten basierend und mit neuen Ideen bestückt und weitergeführt!
Trackliste
2 A Mercy (4:55)
3 Rumble Buzz (7:10)
4 Another Thing (6:52)
5 Filmic (5:34)
6 Mango Juice (8:58)
7 Many Lives (6:09)
8 Ship of Fools (6:39)
9 Psithurism (3:42)
Besetzung
Marti Melia (bass and tenor saxophones, clarinet)
François Lourtie (tenor and soprano saxophones)
Antoine Guenet (keyboards)
Pierre Motet (bass)
Laurent Delchambre (drums, percussions, samples)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |