Reviews
Salika, Molika
Info
Musikrichtung:
Post Rock / Jazz / Contemporary Jazz / Folk / World / Nordic
VÖ: 12.04.2019 (Hubro) Gesamtspielzeit: 28:28 Internet: https://soundcloud.com/hubro/erlend-apneseth-trio-with-frode-haltli-salika-molika http://www.erlendapneseth.com/ |
Das Erlend Apneseth Trio bringt nun inzwischen auch bereits sein drittes Album heraus und für dieses hat es sich mit dem Akkordeonspieler Frode Haltli zum Quartett aufgestockt. (Und mit weiteren Gesangsgeästen auf einigen Stücken noch mehr erweitert.)
Auch musikalisch hat man sich stark weiterentwickelt, auf dem mit sieben Stücken und knapp 33 Minuten viel zu kurzen Album hat man inzwischen eigentlich seinen ganz eigenen Postrocksound entwickelt. Da man natürlich nach wie vor eher mit dem Jazz- / Northern-Folk-Instrumentarium unterwegs ist und man seine Wurzeln nicht verloren hat, klingen diese Elemente nach wie vor stark mit.
Bei den ruhigeren Stücken entwickelt man über sanften, zerfaserten und am Jazz angelehnten Perkussionen sphärische Elektronik. Hierzu spielt die Violine oder Fiedel (“Solreven“) eine sehnsuchtsvolle Melodie. Umrahmt von einer fast schon hymnischen Keyboardfigur schwingt sich dieses Stück zu großem Gefühl auf. Dieses setzt sich im abschließenden Stück “Kirkegangar“ nahtlos fort und führt das Album fantastische instrumentiert in sein großes Finale. Am Schluss reiben sich die Klänge und Instrumente auch nochmal aneinander und verströmen so Gefühl pur. Noch im vorherigen Stück “Takle“ wird kräftig mit fremdartigem Gesang zu pulsierender Perkussion improvisiert.
Eröffnet wird das Album mit anschwellender Elektronik, das schwelgerische Akkordeon erklingt zu der sehnsuchtsvoll gezupften Fiedel. Unter diesem melancholischen Schönklang arbeitet eine zerfaserte Perkussion, wabernde Elektronik und seltsame Geräusche. Im zweiten, dem Titelstück, verströmt das Akkordeon seine schwebenden Klänge zu ratternder, vorantreibender Perkussion. Die wiederum gezupfte Fiedel wirkt ebenso perkussiv. Die dazu dargebotenen Gesangsspuren wirken fremdartig und passen dennoch perfekt in das sich immer stärker entwickelnde Stück. Der Bogen beginnt über die Saiten zu fegen, ein treibender Bass setzt ein und treibt das Stück zu seinem Ende, an diesem steht der Gesang und das sich entfernende Akkordeon.
“Kirkegangar“ bietet eingangs dann auch Contemporary Jazz, der sich dann aber schnell in ein treibendes perkussives Stück entwickelt. In “Pyramiden“ hingegen arbeitet das Akkordeon mit der Fiedel an einem sehnsuchtsvollen Sound der von der pochenden Perkussion und der Elektronik zu einem wunderschönen Schwebesound vollendet wird.
Salika, Molika bietet ein klangvollendetes Werk mit sieben spannenden und ebenso schönen Stücken. Mit diesen Stücken wird zusätzlich ein Spannungsbogen aufgebaut und somit ein leider viel zu kurzes Hörvergnügen der etwas anderen Art erschaffen.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | Mor Song | 4:29 |
2 | Salika, Molika | 3:47 |
3 | Circus | 4:52 |
4 | Pyramiden | 6:35 |
5 | Takle | 3:50 |
6 | Solreven | 4:39 |
7 | Kirkegangar | 4:45 |
Besetzung
Baritone Guitar [Baritone Acoustic Guitar], Zither, Sampler [Live Sampling], Electronics: Stephan Meidell
Drums, Percussion: Øyvind Hegg-Lunde
Hardingfele [Hardanger Fiddle]: Erlend Apneseth
Producer [Produced By]: Andreas Risanger Meland*, Erlend Apneseth Trio, Jørgen Træen
Recorded By: John Hegre, Morten Brekke Stensland, Thorolf Thuestad, Vegard Lemme
Vocals [Singing]: Harald Takle (tracks: 5), Karen Hatleberg (tracks: 2)
Voice [Talking]: Audun Takle (tracks: 1)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |