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Daddy Longlegs

Lowdown Ways

Info Musikrichtung: Blues Rock VÖ: 10.05.2019 (Yep Rock) Gesamtspielzeit: 37:57 Internet: http://officialdaddylonglegs.com/ http://www.yeproc.com/ http://www.starkult.de/de

Daddy Longlegs, diese Band stammt aus New York. Sie wurden bekannt als eine der rauesten Bluesbands im Stil der Garagenbands, wie es sie bereits in den Sixties gab. Ihr Sound ist in der Tat sehr direkt und sehr gradlinig, ohne Schnörkel und jegliche Verzierungen.

Da rumpelt das Schlagzeug laut und krachend, die Gitarren sind verzerrt und der Lautstärkelevel hochgedreht, mehrere Gitarren, wohlgemerkt, auf den Bass wurde verzichtet. Der Gesang ist nicht besonders schön, sondern wirkt auch holprig und frech. Dabei greift man immer wieder auf die Roots zurück, auf die Wurzeln des Blues, und spielt sie mitunter genauso stampfend und rotzig, wie es in den Sechzigern einst The Groundhogs praktizierten, ja, mit jener Band kann man sie wirklich gut vergleichen.

“Glad Rag Ball“, ein besonders frecher Song, die satte Harp tönt hart verstärkt, die Musik treibt voran und springt direkt ins Gesicht und in die Seele. Denn dieser Sound ist so rau, dass er sofort alle Sinne anspricht, ob man will oder nicht. Ich könnte mir zusätzlich noch den guten alten Captain Beefheart als Sänger vorstellen, in dessen Anfangsphase, als er ebenfalls noch seine persönliche Sichtweise von Blues vorstellte. Neben dem Blues in seiner speziell individuellen Band-Ausrichtung gibt es zwischendurch noch Ansätze des britischen Pub-Rocks, aber nur gelegentlich und in kleinen Dosen, bei “Winner’s Circle“ kommt das zum Ansatz, prächtig, wie der Song staubtrocken auf den Punkt genau rockt, mit einem kräftigen Schuss Dave Edmunds! Mit „“Célaphine“ packen die Burschen noch eine fette Prise Cajun ins Paket und lassen die Vielseitigkeit hoch leben.

Assoziationen an einen wild gewordenen Bo Diddley ergeben sich (“Be Gone“), ein wenig nach der britischen Blues Band klingt es (“Back Door Fool“) und das vierte Album der Band, Lowdown Ways, ist somit bestückt mit vielen guten Zutaten, Musik, die schnell ins Blut geht, die nahe ist, und mit ihrer Frische und Direktheit begeistern kann.

Wolfgang Giese