····· Wolvespirit verkaufen Bullshit ····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Tyler Ramsey

For The Morning


Info

Musikrichtung: Americana

VÖ: 05.04.2019

(Fantasy)

Gesamtspielzeit: 46:40

Internet:

https://www.tylerramsey.com/
https://fantasyrecordings.com/
http://oktoberpromotion.com/

Schwer schleppend und stark verhallt schleicht der Eröffnungssong “Your Whole Life“ über die Runden, in einer Atmosphäre, die irgendwo auch ein bisschen bei Neil Young angesiedelt sein könnte. Etwas energischer zeigt sich “A Dream Of Home“ dann, aber das, was gleichbleibt, durchgehend durch die ganze Platte, ist der recht weiche und unaufgeregte Gesang des Protagonisten, ein Gesang, der sehr breit angelegt ist im Sound und mitunter so klingt, als seien mehrere Stimmen übereinander gelegt worden. Schließlich fügt er sich in der Begleitung der Instrumente harmonisch ein und bildet eine Einheit, ohne dass er zu präsent ist. Gleichwohl ist die Stimmfarbe genau das, was ihn so individuell prägt.

Einst war Tyler Ramsey Mitglied der Band Band Of Horses, und seit 2017 ist er nun solo aktiv. Die Musik zu seinem Album For The Morning sei entstanden, als sich in seinem Leben einiges veränderte. Maßgeblich war sicher auch die Geburt seiner Tochter, und hinzu kam ein Umzug in die ländliche Gegend in den Bergen von Ashville in North Carolina. Diese Eindrücke hätten die Songs zu dem Album entscheidend geprägt. Rock, Folk, Country, mithin also Americana, dass ist es, was die entspannte Grundstimmung des Albums ausmacht. Mitunter wirkt die Musik sehr „gemütlich“ und man scheint sich dann in die späten Sechziger, frühen Siebziger zurückversetzt zu fühlen, wenn sich die Stimmung des Albums etwa dort anzusiedeln scheint. So sind es Elemente wie der Einsatz von Pedal Steel oder Violine, die sehr angenehm ausschmückend wirken.

Ruhig fließt die Stimmung dahin, man fühlt sich rasch wohl in diesem Meer an Wohlklang, hier ist alles glatt und ohne Kanten, aber nie niveau- oder ausdruckslos. Wärme und wattig weiche Stimmung sind es, die umhüllen und dazu zwingen, die vom Künstler verbreitete Ruhe wohltuend in sich aufzunehmen. Im Laufe der Platte steigert und festigt sich dieses Gefühl auf wundersame Weise, und immer wieder muss ich an den frühen Neil Young denken, besonders stark bei “Breaking A Heart“, Neil Young zu Zeiten von “Harvest“. Entschleunigung mag die Botschaft sein, vielleicht das, was Ramsey in seinem neuen Wohnort empfindet, wird hier durch die Musik sehr passend und schlüssig weitergegeben, mit anderen Worten, es ist wunderschön idyllisch, aber auf hohem Niveau, nie flach im Ausdruck.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Your Whole Life
2 A Dream Of Home
3 White Coat
4 Breaking A Heart
5 The Bottom Of The Sea
6 Darkest Clouds
7 Firewood
8 Cheap Summer Dress
9 Evening Country
10 For The Morning

Besetzung

Tyler Ramsey (vocals, guitars, keyboards)
Seth Kauffman (bass, drums, guitars)
Kevin Ratterman (drums, guitars)
Joan Shelley (background vocals - #7, 8)
Nathan Salsburg (guitar - #6)
Thad Cockrell (background vocals - #4, 9)
Molly Parden (background vocals - #4, 9)
Russ Pahl (pedal steel - #4, 9)
Scott Moore (violin - #3, 5)
Gareth Liddiard (guitar – #7)
Matt Smith (pedal steel - #1)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger