Reviews
Somewhere in the middle
Info
Musikrichtung:
Country / New Country
VÖ: 21.09.2004 (Smith Entertainment) Gesamtspielzeit: 51:02 Internet: http://www.thestragglers.com |
Zu den Größen der heutigen texanischen Country Musik zählt zweifellos auch Jason Boland, der mit seiner Band The Stragglers sein aktuelles Werk Somewhere in the middle auf den Markt gebracht hat.
Im Einzelnen:
Jason Bolands aktuelle Scheibe zeigt mal wieder eindrucksvoll, welche Klasse immer wieder speziell in der texanischen Country Musik vorhanden ist.
Der bodenständige, schnörkellose Sound der CD verbindet perfekt die Elemente von traditionellem Country mit den modernen Klängen der New Country/ Country Rock Musik ohne dabei kommerziellen Mainstreamsound entstehen zu lassen.
Die verschiedenen Stilrichtungen, die auf dieser CD zu hören sind, sorgen dabei für sehr kurzweilige Abwechslung und auch die nicht alltägliche, kraftvolle Gesangsstimme von Jason Boland mit ihrem großem Wiedererkennungswert verleiht dem Album eine besondere Note.
So steht der Opener "Hank" z.B. für echten Pure Country Sound mit jeder Menge Steel Guitar und Fiddle, in dem Song beklagt Jason dass ein Hank Williams mit seiner Musik in der heutigen Nashville-Szene wohl kaum eine Chance gehabt hätte.
Das darauf folgende, beschwingte und von Steel Guitar durchflutete "When I’m stoned" erinnert stark an den 70er Jahre Outlaw-Sound eines Waylon Jennings, bevor mit dem Titelsong der CD der erste Country Rocker vom Stapel geht. "Somewhere in the middle" ist echter Texas Country Rock voller Dynamik, kommt mit enorm viel Druck und Power rüber und wird von krachenden E-Gitarren und treibendem Schlagzeug dominiert.
In die Kategorie Texas Country Rock/ Red Dirt Rock gehört auch der energische Titel "Dirty fightin’ love", der mit tollem E-Gitarren-Sliding aufwartet.
Lockerer und flockiger Texas Country kommt mit "Back to you" aus den Lautsprechern. Ein wunderbar flüssiger und eingängiger Melodieverlauf wird dabei von herrlichen Fiddle- und Dobroklängen ausgeschmückt. Auch der Midtemposong "Stand up to the man" geht wie geölt ins Ohr und vereint moderne Country Klänge mit viel traditionellen Elementen, bei diesem Song kommen neben E-Gitarren auch Fiddle und Steel Guitar wiederum stark zum Einsatz.
Ein waschechter, quicklebendiger Pure Country Honky Tonker, der unheimlich stark in die Beine geht und für unvermeidlich gute Laune sorgt kommt mit "12 Oz. Curls" um die Ecke, besonders die temperamentvoll sprudelnde Steel Guitar gibt diesem Song eine besondere Note.
Die schönste Ballade des Albums geht unter dem Titel "Mary" an den Start. Wieder zaubert Jason Boland eine wunderbare Melodie aus dem Hut, die sich sofort ins Ohr einschmeichelt. Neben E-Gitarre kommen in dieser emotionalen Ballade sehr feinfühlige Fiddleklänge und wimmernde Steel Guitar zum Einsatz. Neben dem starken, einfühlsamen Leadgesang von Jason glänzt hier auch der herrliche Harmoniegesang von Kathleen O’Keefe.
Der Billy Joe Shaver-Titel "Thunderbird wine" bekommt auf diesem Album einen neuen Anstrich und geht mit energischer Power und verzerrter E-Gitarre mit starken Solis so richtig gut ab. Bei diesem hörenswerten Country Rock Titel, der vor Spielfreude übersprudelt, ist Billy Joe Shaver übrigens auch gesanglich als Duettpartner vertreten.
Einen starken Abschluss findet die Produktion mit dem akustisch gehaltenen und sehr intensiven Song "Hell or bust". Der ruhige, etwas mystisch klingende Titel kann vor allem vom Arrangement her voll überzeugen und bietet neben satten Akustikgitarren immer wieder herrlich feinfühlige Mandolinen- und Fiddleklänge.
Wer danach nicht sofort abschaltet, der kann sich auch noch von einem schönen Hidden-Track überraschen lassen.
Fazit:
Mit Somewhere in the middle können Jason Boland & The Stragglers mal wieder vollauf überzeugen. Hier bekommt man zeitgemäße, ungezwungene Country Musik geboten, die nichts mit den kommerziellen Nashville-Produktionen am Hut hat.
Es zeigt sich hier, wie gut man traditionelle Country Musik mit modernen Klängen aufpeppen kann, ohne dabei ihren bodenständigen Charakter zu verlieren.
Ein bunter Mix aus Pure Country/ New Country/ Country Rock/ Honky Tonk und das Ganze natürlich bestimmt vom unverwechselbaren, erdigen Charme der texanischen Country Musik, die einfach ungekünstelter und unbeschwerter klingt als vieles was einem dagegen so aus Nashville geboten wird. Ein Album von hoher Qualität, für die nicht zuletzt auch Lloyd Maines als Produzent mit seinem Namen steht.
GeraldH
Trackliste
1 | "Hank" | 3:23 |
2 | When I’m stoned | 3:21 |
3 | Somewhere in the middle | 4:38 |
4 | If you want to here a love song | 3:59 |
5 | Back to you | 3:05 |
6 | Stand up to the man | 3:58 |
7 | Radio’s misbehaving | 3:44 |
8 | Dirty fightin’ love | 3:42 |
9 | 12 Oz. curls | 3:54 |
10 | Mary | 6:09 |
11 | Thunderbird wine | 5:19 |
12 | Hell or bust | 5:50 |
Besetzung
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |