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Popol Vuh

Affenstunde

Info Musikrichtung: Krautrock / Electronica VÖ: 26.04.2019 (1970) (BMG) Gesamtspielzeit: 50:18

Ich habe mich schon immer für Krautrock interessiert. Daher ist mir den Name Popol Vuh natürlich ein Begriff. Aber – warum auch immer – ich habe noch nie bewusst ein Stück von ihnen gehört. Aus irgendwelchen Grünen habe ich sie immer in der Nähe von Grobschnitt und Guru Guru verortet, zwei Bands mit sehr unterschiedlichen, aber zum Teil fantastischen Produkten.

Nach mehrmaligen Hören von Affenstunde hoffe ich, dass Popol Voh eine sich ebenso wandelnde Entwicklung genommen haben. Denn mit diesem Debüt kann ich ähnlich wenig anfangen, wie mit Ufo und Hinten, zwei frühen Scheiben von Guru Guru, die im Lauf ihrer Karriere dann mehrere Alben abgeliefert haben, die ich in unserem netten kleinen Magazin mit der Höchstnote prämiert habe.

Die drei Parts von „Ich mache einen Spiegel“ sind für mich Totalausfälle. „Part 4“ und „Part 49“ bestehen lediglich aus einem unspezifischen Pulsieren mit gelegentlichen Nebengeräuschen. „Part 5“ schleicht sich percussiv dazwischen, ohne eine große Entwicklung zu zeigen.

Auch der Titelsong begibt sich zeitweise wieder in die Pulswüste. Dazwischen kocht das Stück aber regelrecht heiß auf. Die Affen scheinen akustisch durch den Wald zu rennen.

Auch der Bonus-Track wird seinem Namen gerecht. Das Rückgrat des Stückes ist ein an den Takt von Zugrädern erinnernder Sound, an dem dann plinkernde Verzierungen angebracht werden.

Im Booklet (Seite 11) wehren sich Popol Vuh dagegen, als Musikgruppe bezeichnet zu werden. Sie seien eine Gruppe von Leuten, die Musik machen. Ma könnte das zuspitzen. Popol Vuh sind eine Gruppe von Leuten, die Musikinstrumente bedienen; oder noch deutlicher: eine Gruppe von Leuten, die Instrumente bedienen, mit denen man auch Musik machen könnte.

Der Re-Release erscheint in einem ordentlichen Digi-Pack mit 20-seitigem Booklet, das mit einem – für eine Pionierband der deutschen Rockmusik unangemessenem – 20-seitigem rein englischen Booklet versehen ist.

Norbert von Fransecky