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Reviews

David Haerle

Garden Of Edendale


Info

Musikrichtung: West Coast Rock

VÖ: 18.01.2019

(Edendale Records)

Gesamtspielzeit: 65:17

Internet:

https://davidhaerle.com/
http://www.hemifran.com/index.html

In Kalifornien wuchs er auf, David Haerle, und mit Garden Of Edendale veröffentlicht er recht spät sein Debüt-Album. David’s Vater, ein Einwanderer aus Deutschland, hatte mit einem Kompagnon zusammen das Label CMH Records gegründet, und so gab es sicherlich auch frühen Kontakt zu Musikern. So wird berichtet, dass der Country-Musiker Roy Acuff den damals neunjährigen David mit auf die Bühne des berühmten Grand Ole‘ Opry in Nashville nahm. So war Countrymusik ein früher Einfluss, denn CMH Records ist noch heute ein Label mit vielen Country-Stars.

Doch in den Siebzigern waren es dann doch eher andere persönliche Einflüsse, die den Musiker mitprägen sollten, das waren David Bowie, Jimi Hendrix, Led Zeppelin, Van Halen und Frank Zappa. Die erste E-Gitarre, eine Fender Stratocaster, wurde ab dem dreizehnten Lebensjahr zu einem guten Freund. So ist der Song “Shining Star“ auf dieser Platte jener Gitarre gewidmet.

Doch im Alter von vierundzwanzig gab es zunächst andere Aufgaben im Leben des Künstlers. Der Vater war plötzlich verstorben und David übernahm die Rolle des Präsidenten des Plattenlabels für siebenundzwanzig Jahre. Sein Verdienst war auch die Kreation der Serie “Pickin' On“, in der allen voran David West und einige bekannte Bluegrass-Musiker Musik aus Rock und Pop auf ihre Art hin zum Bluegrass transferierten, von Led Zeppelin, Pink Floyd, Crosby, Stills, Nash & Young zu The Byrds, Jimi Hendrix, The Beatles und einige mehr.

Ja, und nun war es offensichtlich Zeit für die erste eigene Plattenveröffentlichung. Und das war eine wahrhaft gute Idee! Das dem verstorbenen Vater gewidmete Album ist ein Quell der Inspiration. Wie Haerle selbst ausführte, verhält es sich so, dass er in jüngeren Jahren stets wie seine musikalischen Helden klingen wollte, und nun wollte er endlich so klingen wie es seinen Vorstellungen entspricht. Und das ist vollends gelungen!

Sieben Jahre hat es gedauert, bis alle Songs für die Platte fertig waren und somit hat der Musiker Vieles, was sich in dieser Zeit angesammelt hat, verarbeiten können, textlich wie musikalisch. Alles dreht sich hier um Los Angeles, den Wohnort des Künstlers, angefangen von frühen bis hin zu aktuellen Ereignissen. Dabei hat er sich nicht gescheut, autobiografische Details aus der Familiengeschichte mit einzubeziehen. Und so hat jeder einzelne Song eine Geschichte zu erzählen.

Musikalisch eingebettet ist das Ganze in einen recht individuellen Sound. Auffällig ist in positivem Sinne, dass die grundsätzlich wohlstrukturierten Songs plötzlich mittendrin so etwas wie abheben, sich lösen und Improvisationen, vornehmlich natürlich auf der Gitarre, großer Spielraum geboten wird. Und dann wird man förmlich mitgerissen von dieser Leidenschaft. Der zumeist gitarrenbetonte Sound atmet natürlich eindeutig die Atmosphäre der Westcoast, leicht, locker und unbeschwert fließt die Musik, mitunter mit Nuancen versehen durch den Einsatz einer Violine, das ist gleich beim Eröffnungssong gegenwärtig und bringt dieses gewisse Etwas mit hinein.

Nostalgisches Flair trifft auf modernen Rock und ist gespickt mit großartigen Harmonien. Diese Musik ist in der großen Masse gleichförmig klingender Rockmusik eine wahre Erfrischung, voller Leidenschaft und Kraft. Dabei erweist sich Haerle als wirklich einfallsreicher und sehr guter Gitarrist, und seine Begleiter halten die Dynamik durchgehend auf einem hohen Niveau. Als Sänger mag Haerle nicht in die vorderste Front gehören, doch bilden seine Stimme und die Musik eine sehr passende Einheit, steht er gesanglich eben nicht im Vordergrund, sondern fügt sich gesamtheitlich viel mehr ein. Auf “Women Make The World Go Round“ gesellt sich Bess Harrison als Gastsängerin hinzu, darüber hinaus gibt es zwei Instrumentaltitel, “The Tone That Got Away“, ein schöner Song in langsamem Fahrwasser, und “Everything I Ever Wanted“, dem letzten Titel dieser Platte, der auch noch einmal sowohl die ruhige und romantische Seite als auch die wilde Seite der Musik zeigt, und, wie bereits im ersten Song, mit dem Einsatz der Violine, und David selbst mit einem hervorragenden Gitarrensolo, dass mich sehr an Mick Taylor erinnert.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Finding Natalie (6:11)
2 I Have A Crush (4:32)
3 Always (5:04)
4 Shining Star (5:05)
5 Women Make The World Go Round (4:27)
6 Tell Your Story (5:18)
7 The Stranger (4:03)
8 Do You Know Surrender? (4:59)
9 Play It Like The Record (4:33)
10 Glendale (5:41)
11 The Tone That Got Away (3:36)
12 The Tracer (5:14)
13 Everything I Ever Wanted (6:11)

Besetzung

David Haerle (lead vocal, lead guitar, electric & acoustic guitars, rhythm guitar)
Alex Wand (electric rhythm guitar, backing vocals, lead guitar -#8)
Carson Cohen (bass, backing vocals, keyboards)
Luanne Homzy (violin)
Ready Pryor (drums, percussion)
Jeremy Castillo (electric rhythm guitar)
Ken Belcher (rhythm guitar, backing vocals)
Joe Ginsberg (bass)
Jon Lee Keenan (backing vocals, bass)
James Curtiss (backing vocals)
Brina Kabler (backing vocals)
Bess Harrison (lead vocals - #5, backing vocals)
Jose Salazar (percussion)
Leah Zeger (violin, string arrangement)
Steve Velez (cello)
Jim McMillen (string arrangement)
Sue Willett (backing vocals)
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