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Reviews

The Claypool Lennon Delirium

South Of Reality


Info

Musikrichtung: Psychedelic Prog-Pop

VÖ: 22.02.2019

(Prawn Song)

Gesamtspielzeit: 47:34

Internet:

http://theclaypoollennondelirium.com/splash.php
http://www.prawnsong.com/
https://www.pias.com/#

The Claypool Lennon Delirium, in der Bandbezeichnung stecken sie bereits, die Musiker, aus denen sie sich grundsätzlich zusammensetzt, diese amerikanische Formation um Les Claypool und Sean Lennon. Claypool? Der wohl nicht so bekannte Part ist Teil der Funk/Metal/Prog-Band Primus, und beim Namen Lennon, klar, da werden die Ohren gespitzt. Genau – Sean Lennon ist der Sohn von John Lennon und Yoko Ono. Gemeinsam haben die Beiden unter Zuhilfenahme dreier Gäste mit South Of Reality ihr zweites Album eingespielt.

Kaum ist der erste Song gestartet, habe ich bereits das Gefühl, eine Zeitmaschine betreten zu haben, zurück in die Sechziger. Ja, da wühlt es kräftig im Gehirn im großen Meer der Erinnerungen, gute und böse Ereignisse treten zu Tage, Musik, die assoziativ wirkt im Verbund mit Erlebtem. Psychedelic, früher Prog Rock und ein wenig Baroque Pop fließen mir entgegen in einer eigenartigen Verquickung jener Elemente. Klar, beim Namen Lennon denkt man unweigerlich auch an die Beatles, und die sind sicher auch mit vertreten mit einigen Anleihen.

Sehr prägnant steht Claypool mit seinem Bass im Vordergrund, der Funkfinger schlägt munter die Saiten, das ist also in etwa dann auch das modernere Element, dass hier Einfluss nehmend wirkt. Frühe Yes, ein Hauch Pink Floyd, stark verspielte Arrangements, klare Schlagzeugstrukturen, ein Tick Humor, diese Musik verführt zum Dahingleiten und Wegtreten in diesen Kosmos der Entspanntheit. Interessant ist, dass nicht nur Julian Lennon, sondern auch Sean dem Vater stimmlich ähneln.

Dieses alles zusammen klingt in etwa so wie einst ein Projekt von XTC, die sich als Dukes Of Stratosphear ein Nebenprojekt mit psychedelischer Ausrichtung leisteten. Nun, The Claypool Lennon Delirium geht diesen Weg nicht so weit hinsichtlich der psychedelischen Ausrichtung, doch kann man durchaus den Anschein gewinnen, dass diese Musik ein wenig zu persiflieren scheint. Aber es ist offensichtlich ganz ernst gemeint, solche absolut altmodischen Klänge zu produzieren. Losgelöst und objektiv betrachtet, haben es die Beiden sehr gut hinbekommen, hier herrscht viel Abwechslung, die Musik spielt auf hohem Niveau. Subjektiv betrachtet mag ich diesen Trip in der Zeitmaschine, für mich wirkt die Platte jedenfalls so, als sei sie während meiner Jugendzeit entstanden, und es macht insofern ganz einfach Spaß.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Little Fishes (6:06)
2 Blood and Rockets: Movement I, Saga of Jack Parsons / Movement II, Too the Moon (6:30)
3 South of Reality (3:28)
4 Boriska 5:25)
5 Easily Charmed by Fools (5:11)
6 Amethyst Realm (7:47)
7 Toady Man's Hour (3:13)
8 Cricket Chronicles Revisited: Pt. 1, Ask Your Doctor / Pt. 2, Psyde Effects (6:23)
9 Like Fleas (3:32)

Besetzung

Les Claypool (all instruments)
Sean Lennon (all instruments)
Paulo Baldi (drums - #4, 6, 8 Pt.1)
Adam Gates (voices - #8 Pt. 2)
Josh Adam Meyers (voices - #8 Pt. 2)
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger