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Stella Maris

To the promised Land

Info Musikrichtung: Ambient-Pop VÖ: 25.04.2005 (Prudence / BSC / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 56:43

Wer mit dem Vorurteil belastet ist, dass Ambient-Sound in aller Regel klinische Plastikmusik ist, wird sich auch durch Stella Maris kaum bekehren lassen. Dazu ist der Synthie-Kleister dann doch zu oft zu hören. Zum Glück sind wir hier ja die Fachleute für’s open minded Hören. Und so gepolt, lässt sich doch etliches Erfreuliches auf der knapp einstündigen Reise ins versprochene Land entdecken.

Der ruhige Einstieg “Mara Tina“ z.B. klingt naturnah. Querflöte und akkustische Gitarre werden von einem Hintergrundsound aus warmen Keyboards getragen.
Der erste „vollständige“ Track, “Miserer“, führt zwei bei Stella Maris immer wieder erscheinende Zutaten ein, sakralen Chorgesang und dann einen eben doch sehr synthetisch aus der Dose kommenden Drumsound. Die Spezialität dieses Tracks sind die arabischen Streicher.
”To the promised Land” bekommt durch Gesang und Rhythmus etwas andeutungsweise Mittelalterliches. Die folgenden Stücke erinnern im Detail an Blackmore’s Night (“Raven“, “Yeux, Vie de mon Coeur“), Mike Oldfield (“Domine”) und The Gathering (”Your Head on my Shoulder”). “Im Detail” ist hier allerdings zu betonen. Gemixt wird immer mit dem dominierenden Ambient-Sound - erkennbar aus der Wunderkiste.

Aufhorchen lässt dann noch das sehr rhythmische Schlussstück, das in seiner Trance artigen Ausrichtung zumindest bedingt discofähig ist.

Highlight des Albums ist “Spiritual Love”. Schöne Percussions und ein flotter Rhtyhmus treiben das Stück voran. An Songwriter-Alben erinnernder wechselnd männlich und weiblicher Gesang setzt Akzente. Zum Einstieg gibt es fast so etwas wie West Coast-Gitarren.

Etwas mehr Mut zu Mutter Natur würde der Band gut tun; die Scheibe ist aber wesentlich hörbarer als 97% des Eso-Ambient-Wellnes-Krams, das den gestressten Großstädter wieder mit der Welt ins Reine bringen soll.

Norbert von Fransecky