Reviews
Enemies & Lovers
Info
Musikrichtung:
Hard Rock
VÖ: 29.03.2019 (Golden Robot Records / Soulfood) Gesamtspielzeit: 36:09 Internet: https://www.facebook.com/A-New-Revenge |
Wer von der letzten Tesla-Platte vielleicht etwas enttäuscht wurde, kann ja mal bei A New Revenge reinhören. Eine neue Zusammenrottung gestandener (Session-)Musiker, die ihre Meriten in den Reihen von großen Namen verdient haben. Das Quartett setzt sich zusammen aus (tschuldigung, ohne Namedropping geht es in diesem Fall nicht!) Tim „Ripper“ Owens (ehemals Judas Priest, Iced Earth etc.), Gitarrist Keri Kelli (u.a. Alice Cooper, Pretty Boy Floyd, Guns ’N Roses-Umfeld), Bassist Rudy Sarzo (u.a. Ozzy Osbourne, Quiet Riot, Whitesnake) sowie dem langjährigen Scorpions-Drummer James Kottak.
Bei dieser Vorbildung erwartet man eigentlich gar nicht, dass man etwas anderes als eine geballte Ladung Hardrock bekommt. Und dem ist natürlich auch so. Den 80er-Geschmack kann man nicht abschütteln, produziert wurde das Ganze aber relativ zeitgemäß mit dem Schwung der 2000er. Große Songwriting-Experimente wagt man keine. A New Revenge spielen einfach äußerst geradlinigen Party-Sound, der zeitgemäß schnell auf den Punkt kommt. Über weite Strecken macht das schon Laune. Kleine Schlenker Richtung Metal, melodischem Stoff der Def-Leppard-Schule oder auch mal eine düster schleppende Nummer im Fahrwasser des Gruselmeisters Alice Cooper („Only The Pretty Ones“) sorgen für ein bisschen Würze. Songs wie „The Distance To Run“, das hymnische „Glorious“ oder auch das melodische „Never Let You Go“ laufen gut rein.
Überraschend ist dabei, wie gut sich Sänger Owens ins Hardrock-Register einfügt. Hätte ich nicht gedacht. Klingt gut. Auch als Zweifler muss ich mir eingestehen, dass Enemies & Lovers im positiven Sinne ziemlich nett klingt. Dabei war es im Vorfeld schon irgendwie klar, dass man wohl eine eigene Charakteristik schuldig bleiben dürfte. Und dem ist auch so. Man merkt auch, dass die Macher in den Ex-Bands nicht diese vier Herren, sondern andere waren. Denn die ganz großen Einschläge bleibt man doch etwas schuldig, auch wenn viele Songs Hit-Flair haben.
Fazit am Ende: Also, so schlecht ist das nicht. Mal schauen, wie lange diese Tausendsassa-Ehe hält.
Mario Karl
Trackliste
1 | The Distance Between | 2:57 |
2 | The Way | 3:51 |
3 | Never Let You Go | 2:57 |
4 | Glorious | 3:24 |
5 | The Eyes | 3:16 |
6 | Fallen | 3:51 |
7 | Only The Pretty Ones | 5:24 |
8 | Enemies & Lovers | 3:35 |
9 | Here's To Us | 3:22 |
10 | Scars | 3:33 |
Besetzung
Keri Kelli: Gitarre
Rudy Sarzo: Bass
James Kottak: Schlagzeug
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |