Reviews
Nivuru
Info
Musikrichtung:
Pop Fusion
VÖ: 11.01.2019 (800 A Records) Gesamtspielzeit: 45:07 Internet: http://alessiobondi.com/home/ http://www.nuzzcom.com/ https://800arecords.bigcartel.com/ |
Der Italiener Alessio Bondì mag hierzulande nicht so bekannt sein wie einige seiner italienischen Sangeskollegen, doch ist er in der Heimat als sehr vielversprechendes Talent und hat nun mit Nivuru sein zweites Album vorgelegt. Nivuru, das heißt „schwarz“, und es ist das Ergebnis der Beschäftigung des Sizilianers mit brasilianischer und portugiesischer Musik, und ein monatelanger Aufenthalt in Barcelona mag auch seine Spuren hinterlassen haben, doch nichts Schwarzes oder Dunkles durchzieht die Stimmung.
Jedenfalls klingt seine Musik recht international, so wurde er auch bereits mit Jeff Buckley verglichen. Nun, die Vielfalt der einbezogenen Stilelemente auf dieser Platte ist beeindruckend. Marimba, Balafon zum Beispiel bringen afrikanische Stimmung ins Spiel, “Dammi Una Vasata“ ist ein gutes Beispiel für diesen Sound. Die Platte wurde in der Heimat, in Palermo, aufgenommen, und Bondì singt mit sizilianischem Dialekt.
Sehr stark versteht es der Protagonist, seine Stimme zu dehnen und schwebt damit elegant über dem sehr lebendigen Rhythmusteppich als auch über den perfekt und handwerklich hochwertigen Arrangements der Musik. Letztlich besitzt das Ganze recht eigenwilligen Charakter, und mit Sicherheit fernab jeglicher Charts. Für Liebhaber interessanter und tiefgehender Musik jedoch dürfte diese einen persönlichen Platz in deren Herzen finden.
Leichtigkeit und Luftigkeit bestimmen den wesentlichen Anteil der Songs, Emotionen jeglicher Art statten diese aus, so dass rasch ein persönlicher Zugang zu finden ist trotz der eigenwilligen Vortragsweise. Und stets sind es auch Nuancen ganz besonderer Natur, wie etwa der Einsatz der Trompete auf “Si fussi fimmina“, die zum tiefergehenden Hören veranlassen und diese gewisse Faszination verbreiten.
Ob nun mehr spartanisch oder mehr üppig in den Arrangements, stets bleibt dieser ganz besondere Charakter, und die Stimme mit dem hohen Wiedererkennungswert trägt sicherlich auch dazu bei. Diese Pop-Musik ist einzigartig und auf hohem Niveau angesiedelt, und ich hoffe, dass man von diesem Mann noch einiges hören wird. Wer Ohren für das Besondere hat, sollte diese weit aufsperren, sonst könnte man etwas verpassen, zum Beispiel einen meiner Lieblingstitel, “Café“, mit quirlender Akustikgitarre und herrlich dehnender Stimme, hier ist es allerdings Tim Buckley, der mir dazu einfällt, und einem tollen Bläserarrangement und weiteren kleinen Ausschmückungen versehen. Insgesamt ein wahrer Volltreffer, diese Platte!
Trackliste
2 Dammi una vasata
3 Si fussi fimmina
4 Cafè
5 Savutu
6 Un favuri
7 L'amuri miu pi tia
8 Puddicinu a luna
9 Nivi nivura
Besetzung
Fabio Rizzi (guitars)
Federico Gueci (double bass, electric bass)
Carmelo Graceffa (drums, percussions)
Ferdinando Piccoli (drums – #3, 6)
Luca Bloise (percussions, djembe, congas, marimba, balafon)
Alessandro Presto (trumpet)
Alfonso Vella (sax)
Donato Di Trapani (electric piano)
Davide Beercock (synth - #5)
Francesco Incandela (violin)
Marilena Sangiorgi (flute)
Sergio Beercock (Bolivian flute -#4)
Angelo Daddelli (friscaletto - #5)
Tita [Famiglia del Sud] (backing vocals)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |