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Reviews

Julio Barreto Cuban Quartet

Iyabó


Info

Musikrichtung: Afro-Cuban JazzFusion

VÖ: 25.01.2019(2012)

Termidor(Connector)

Gesamtspielzeit: 55:54

Internet:

http://www.termidor.de/s/index.php
http://www.drummerworld.com/drummers/Julio_Barreto.html

Iyabó, das heißt Geburt in der Sprache der afrikanischen Yoruba. Geboren wurde diese Platte vom Julio Barreto Cuban Quartet bereits im Oktober 2002. Das Quartett umfasst vier kubanische Musiker, die in Europa leben, und als besonderer Gast agiert der Saxofonist Ravi Coltrane. Die Kompositionen sind eine Mischung von eigenen Songs und Coverversionen, am ungewöhnlichsten sicher eine Bearbeitung von “Third Stone From The Sun“ von Jimi Hendrix.

Der 1967 auf Kuba geborene Schlagzeuger und Perkussionist Barreto begann mit dem Spielen kubanischer Perkussionsinstrumente im zarten Alter von sieben. Im Laufe seiner späteren musikalischen Entwicklung waren Musiker und Bands wie Gonzalo Rubalcaba, Cuarto Espacio oder Roy Hargrove wichtige Stationen. Das vorliegende Album war seinerzeit das Debüt des Perkussionisten. Heute, siebzehn Jahre danach, klingt die Musik der Wiederveröffentlichung so, als sei sie erst jüngst eingespielt worden.

Denn es ist diese Lebendigkeit und Frische, die einen Anstrich von Zeitlosigkeit verleiht. So klingt die Musik genauso nach den Siebzigern als auch nach folgenden Jahrzehnten. Allen voran ist es Barreto, der mit seinem antreibenden Spiel das Feuer zum Lodern bringt. Das ist ein wahres Feuerwerk an Rhythmus, das ist im Kern eher Jazz als kubanische Folklore, mithin eine glühende Mischung aus afro-kubanischen Klängen, Bebop und Fusion/Jazz Rock, polyrhythmisch am Kochen gehalten. Der brummelnde Bass und der elegante Gitarrensound bieten einen perfekte Grundlage auch für die Bläserabteilung, wobei sich neben dem Trompeter ein Saxofonist dazugesellte, und zwar hat man den Sohn von John Coltrane, Ravi, hierzu verpflichten können. Ravi hat sich im Laufe seiner Entwicklung stets daran gehalten, nicht den berühmten Vater zu kopieren und nach und nach einen eigenen Stil entwickelt.

Gleichwohl ist in dieser Formation niemand der Star, zusammen bilden die Fünf ein dichtes rhythmisches Geflecht von hoher musikalischer Güte. Mal klingt es ein wenig kubanischer, dann wiederum sind es Songs wie “Countdown“, bei dem der Bassist Erinnerungen an Jaco Pastorius und dessen Vorstellung von Fusion aufkommen lässt. Auch ruhiger geht es mitunter zu, man lausche hierzu einmal dem ein wenig nach Weather Report leicht anklingenden “Lulla Baby“. Und zum Schluss kann man sich auf interessante Bearbeitungen zweier klassischer Songs freuen. Zunächst ist es “Donna Lee“ von Charlie Parker, wobei man dem Song eine ganz andere Note spendiert hat. Der alte “Bebop-Gassenhauer“ funkt hier in die Neuzeit. Und Jimi Hendrix könnte sich für “Third Stone From The Sun“ durchaus begeistert haben. Auch hier kann man eine ganze Menge der Atmosphäre spüren, wie sie einst Weather Report um Wayne Shorter und Joe Zawinul schufen. Hier ist es darüber hinaus die atemberaubend wirbelnde Perkussion, die sehr mitreißend ist, auch ein feines Schlagzeugsolo beinhaltend. Letztlich ist es dieser besondere Groove, der den Zauber dieser Musik ausmacht.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Latineo
2 Spider Springs
3 Cantar Bueno
4 Coming Home Baby
5 Count Down
6 Lulla Baby
7 X-Bono
8 Iyabo
9 Donna Lee
10 Third Stone From The Sun

Besetzung

Julio Barreto (drums, percussion, vocals)
Carlos Puig (trumpet, keyboard, vocals)
Dany Martinez (guitar, vocals)
Manuel Orza (bass, vocals)
Ravi Coltrane (tenor and soprano saxophones)
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger