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Paul Millns

A Little Thunder

Info Musikrichtung: Singer/Songwriter VÖ: 15.02.2019 (Acoustic Music Records / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 60:16 Internet: http://www.paulmillns.com http://www.acoustic-music.de

Paul Millns ist ein Veteran des britischen Blues. Er spielte lange mit Alexis Korner und war Pianist von Eric Burdon. Auch im Rockpalast war er zu sehen. Dennoch ist sein Name bei der großen Mehrheit (leider) eher unbekannt auch wenn er sich eine feine, sehr loyale Hörerschaft in Deutschland erspielen konnte.

Mit A Little Thunder gibt es nun ein neues Soloalbum des 73-jährigen Sängers und Pianisten. Dazu begab er sich wieder nach Freiburg in das Studio seines Bassisten Ingo Rau, der das Album auch co-produziert hat. Das Album enthält 14 neue Songs, die thematisch ein weites Spektrum abdecken. Es gibt Lieder über das Leben an sich, über die Liebe und den Tod oder über den Alkohol. Verpackt wird die Musik in wunderbar komponierte Songs, die sich im weiten Feld zwischen Balladen, Singer/Songwriter, Blues und Swing bewegen. Insgesamt ist die Musik eher in beschaulicheren Tempi gehalten, doch dafür umso abwechslungsreicher arrangiert. Es gibt großartige Momente, wenn Paul Millns Sohn Andreas mit der Hammond Orgel feine Flächen legt, wie z.B. im Titelsong "A Little Thunder". Zusammen mit Butch Coulter an der Mundharmonika, ergibt dies eine unvergleichliche Atmosphäre. Dazu wird ein feiner Groove von Drums und Bass gelegt. Das sparsame Klavierspiel von Paul Millns unterstützt seine Gesangsmelodien und seinen teils zerbrechlich wirkenden Gesang, der eine enorme Ausstrahlung hat. Auch Gudrun Walther von der Irish Folk Band Cara malt mit ihrer Geige vereinzelte Farbtupfer, wie bei "My Father's Son". Zusammen mit den Akkordeonklängen ein Höhepunkt der Platte, auch weil der Song einen berührenden Text transportiert.

A Little Thunder ist das reife Werk eines großartigen Musikers, der viel erlebt hat und die Gabe besitzt, seine Lebenserfahrungen in gut Lyrics und tolle Songs umzusetzen. Es ist schade, dass Paul Millns noch nicht von einer größeren Hörerschaft entdeckt wurde. Es wäre ihm zu wünschen. Sehr empfehlenswert!

Ingo Andruschkewitsch