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Reviews

Paquito D’Rivera feat. Arturo Sandoval

Reunion


Info

Musikrichtung: Afro-Cuban-Jazz-Fusion

VÖ: 25.01.2019 (1991)

Termidor (Messidor)

Gesamtspielzeit: 42:42

Internet:

https://paquitodrivera.com/
http://arturosandoval.com/
http://www.termidor.de/s/index.php

Zwei Meister der Verschmelzung kubanischer Musik mit dem Jazz haben sich wiedervereinigt mit dieser Platte, Reunion. Der 1948 in Havanna geborene Saxofonist Paquito D’Rivera und sein Landsmann aus Kuba, der 1949 geborene Trompeter Arturo Sandoval.

D’Rivera spielt Saxofon seit seinem fünften Lebensjahr, studierte noch in Havanna, war in der Heimat Gründungsmitglied der legendären Band Irakere und siedelte 1981 in die USA um. Sandoval wurde seit dem zwölften Lebensjahr an der Trompete unterrichtet, studierte ebenfalls in Havanna, und war auch maßgeblich bei Irakere beteiligt. Erst 1990 verließ er Kuba, auch in die USA. Auf dieser Platte spielen sie seit 1980 das erste Mal wieder zusammen. Es war am Ende einer Tournee von Dizzy Gillespie, im Übrigen der Mentor von Sandoval, als man sich entschloss, diese Aufnahmen in Deutschland einzuspielen, in den Bauer Studios Ludwigsburg. 1991 wurden diese erstmalig veröffentlicht.

Den beiden Wiedervereinigten stand eine hervorragende Band zur Seite, die sowohl im US-amerikanischen Jazz als auch im Bereich kubanischer und lateinamerikanischer Rhythmen sicher agiert. Nach einer kurzen Einleitung, die zum Schluss als Ausleitung wiederkehrt, von den beiden Protagonisten gemeinsam mit Giovanni Hidalgo an der Perkussion vorgetragen, wird das Feuer bereits mit dem zweiten Song entfacht. Das Titelstück stellt vor allem den Gitarristen Haque, mit pakistanischen und chilenischen Wurzeln, eindrucksvoll vor. Natürlich glänzt auch D’Rivera mit seinem an Cannonball Adderley erinnernden Solo, und auch Sandoval zieht alle Register seines Könnens. Dieses stellt er jedoch noch wesentlich eindrucksvoller unter Beweis auf dem Titel von Dizzy Gillespie, denn auf dessen “Tanga“ bricht er voller Kraft hervor und zaubert ein umwerfendes und stark beeindruckendes Solo erster Güte, auf das Dizzy stolz sein dürfte. Dazu gibt es von der Band einen unglaublich lebhaften Background, das ist Fusion voller Feuer, voller Leidenschaft, hier ist einfach alles ständig in Bewegung, solche Musik gibt es nur in dieser Kombination mit dem Einfluss aus Kuba.

Schließlich ist hier kein Song zu viel, jeder einzelne ist brillant und zeigt die Solisten in wahrer Spielfreude, herrlich romantisch ist das Saxofon auf der Ballade “Claudia“ anzuhören und Pianist Perez überzeugt auf seinem Titel “Friday Morning“. Ein kleines Juwel ist die kurze dreiteilige Suite “Latin American Suite“, im ersten Teil von D’Rivera mit der Klarinette, im zweiten Teil mit Haque und der akustischen Gitarre und schließlich im Teil III zusätzlich mit Finck, Walker und Hidalgo. Sandoval ist hier nicht dabei, wird dafür aber reichlich gefeatured auf dem Klassiker “Body & Soul“, indem er zusammen mit Bass und Piano diese wunderschöne Mitternachtsatmosphäre schafft.

Und noch einmal ein helles loderndes Samba-Feuer mit dem achten Stück, der “Carnival chorus“ unterstützt hierbei eindrucksvoll die brasilianische Atmosphäre, dann “Epilogo“ und es ist leider schon Schluss.
Eine beeindruckende Reunion hat ihren Abschluss gefunden und ich hoffe, auch diese Platte wird die Türen weit öffnen für diese positiv nach außen wirkende Musik, die so wunderbar die Sinne anregt und auf höchstem Niveau unterhält.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Prologo: Mambo Influenciado [Valdés] (0:25)
2 Reunion [D’Rivera](4:59)
3 Tanga [Gillespie] (9:19)
4 Claudia [Valdés](7:12)
5 Friday Morning [Perez](6:33)
6 Latin American Suite (5:24)
Part I Venezuelan Waltz [Lauro] (0:50)
Part II Introduction [Haque] (1:34)
Part III Chorizinho [Haque] (3:00)
7 Body & Soul [Green/Hayman] (3:51)
8 Caprichosos De La Habana [Sandoval](4:14)
9 Epilogo: Mambo Influenciado [Valdés] (0:21)

Besetzung

Paquito D'Rivera (clarinet, alto sax)
Arturo Sandoval (trumpet, flugelhorn, percussion, whistle, vocals -#8)
Giovanni Hidalgo (percussion, bongos)
Fareed Haque (guitars)
Danilo Perez (piano)
David Finck (bass)
Mark Walker (drums, percussion)
Carnival chorus [Sandoval, Haque, Finck, Walker, Hidalgo, Götz A. Wörner, Wolfgang König, Uwe Feltens, Rike] (vocals – #8)
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So bewerten wir:

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