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Soen

Lotus

Info Musikrichtung: Progressive/Alternative Metal VÖ: 01.02.2019 (Silver Lining / Warner Music) Gesamtspielzeit: 54:01 Internet: https://www.facebook.com/SoenMusic/

Nachdem erst im September die Neuauflage des dritten Soen-Albums Lykaia erschien, folgen jetzt frische Taten. Lotus nennt sich das aktuelle Werk. Und wenn man eines zu der Band sagen kann, dann dieses: sie steigerte sich beständig von Platte zu Platte! Mit der neuesten Errungenschaft setzt man dem eigenen Schaffen die Krone auf und setzt zudem für 2019 schon mal den ersten Glanzpunkt in Sachen Alternative/Prog Metal.

Musikalisch hat sich zu den Vorgängern dabei gar nicht so viel verändert. Soens Einflüsse – Truppen wie Katatonia, A Perfect Circle, Tool und Opeth, bei denen Schlagzeuger Martin Lopez selbst viele Jahre spielte – sind nach wie vor präsent und man ist sich seines „Markenkerns“ bewusst, drehte aber an den richtigen Stellschrauben, für ein feines Hörerlebnis. Die Vielschichtigkeit des Vorgängers hat man weiter ausgebaut und gleichzeitig Songs noch etwas geschmeidiger gestaltet. Fast alles scheint sich um den tollen, ausdrucksstarken Gesang von Joel Ekelöf zu gruppieren. Seine Gesangsmelodien sind es, welche den Stücken Seele einhauchen.

Komplexität scheint nur unter der Oberfläche hervor. Vor allem Lopez treibt das Ganze mit seinem abwechslungsreichen Spiel stark voran. Und auch Neu-Gitarrist Marcus Jidell setzt immer wieder Glanzpunkte und entpuppt sich als feine Ergänzung. Die Texte sind nachdenklich und tiefgründig und fügen sich gut in die Musik ein, die Stück für Stück mehr begeistert und zum Eintauchen einlädt. Kleine Highlights sind zum Beispiel „Covenant“, das im Midtempo vor sich hin schlurft und mit dem groß anhebenden Refrain regelrecht explodiert. „Lotus“ gefällt mit seinem klaren, an Pink Floyd erinnernden Ton. Das dynamische „Lascivious“ entpuppt sich als emotionale Bombe. Und „Rival“ zeigt, dass man balladesk und geradlinig sein kann, ohne gleich flach zu klingen.

Ja man merkt, ich bin durchaus angetan von der Scheibe. Und wenn man nur ein Fünkchen von dem Stil der Band oder der im Text genannten etwas übrig hat, dann werdet ihr es auch sein!

Mario Karl