Reviews
The Slaughter Never Stops
Info
Musikrichtung:
Heavy Metal
VÖ: 21.09.2018 (Dissonance Productions / Soulfood) Gesamtspielzeit: 46:17 Internet: http://www.avenger-uk.com |
Über den Sinn, ein Album von 2014 bereits vier Jahre später erneut zu veröffentlichen, kann man streiten. Da ich diesen Silberling aber seinerzeit verpasst habe, bin ich echt froh darüber, jetzt auf The Slaughter Never Stops aufmerksam geworden zu sein.
Zu verdanken ist das wohl einem Labelwechsel zu den Metal-Freaks von Dissonance Productions, die unter anderem die NWOBHM-Legende Diamond Head und meine Faves von Toledo Steel unter ihren Fittichen haben. Mit den 12 Punkten für die No Quarter-CD der Jungs war ich übrigens ganz und gar nicht einverstanden!
Vom Titel und dem (neuen) Kettensägen-Artwork her würde man eher auf derbe Kost schließen. Avenger sind jedoch bekanntlich auf den traditionellen Metal-Pfaden Britanniens unterwegs. The Slaughter Never Stops ist erst das dritte vollwertige Album der 1982 gegründeten Band, die für ihren Namensstreit mit einer deutschen Gruppe, die heute weltweit als Rage für Furore sorgt, bekannter ist als für ihre Musik.
Zuletzt hatten mir Cloven Hoof und eben ihre Labelkollegen Toledo Steel ausgezeichnet gefallen, und nach bislang vier Durchläufen kann ich nur sagen: Avenger können da über weite Strecken voll mithalten!
Besonders interessant finde ich, wie sich das Album langsam aufbaut. Man ist immer neugierig, was im nächsten Stück wohl an Ideen für Riffs und kleine und große Melodien stecken wird.
Das Intro „Mace Imperial“, der schnelle Banger „Race Against Time“ (der zudem mit einem guten, kritischen Text gefällt) und das sich mit der Zeit zum heimlichen Highlight dieser Scheibe mausernde „Fate“ sind klasse, in den vielen Details zeigt sich der erwähnte große Ideenreichtum.
Von Langeweile also keine Spur, aber irgendwie weiß man: Es kommt garantiert noch besser! „Fields Of The Burnt“ bestätigt das denn auch prompt: Den Fan von melodischem Heavy Metal möchte ich sehen, der bei den galoppierenden Twin-Leads à la Riot in ihrer Thundersteel-Phase nicht vor Wonne die Augen verdreht!
Nach der Hymne „Into The Nexus“ mit erneut aufregender Gitarrenarbeit von Liam Thompson und Sean Jefferies und „Decimated“, bei dem die Spannung durch den verschachtelten, nicht ganz schlüssig wirkenden Aufbau ein wenig absinkt, folgt die stärkste Viertelstunde dieser 46 Minuten. Der Schlachtruf „In Arcadia Go!“ ist ein Hammer vor dem Herrn! Einfach nur geil! Die schön räudig klingende Coverversion von „Killers“ macht Iron Maiden alle Ehre und hebt Parts hervor, die beim Original wenig bis gar nicht zur Geltung kommen. Ian Swift meistert die diversen schwierigen Passagen des Klassikers mit Bravour und eigener, selbstbewusster Note. Großes Kompliment für diese Leistung! Im Anschluss zieht das Quintett beim siebenminütigen „Flayer Psychosis“ noch einmal alle Register. Super! „Shot To Hell“, bei dem das Tempo wieder angezogen wird, und das akustisch ausklingende „Midnight Mass Destruction“ kommen da nicht heran, ohne allerdings zu enttäuschen.
Fans der genannten Bands sowie von diesem ganz speziellen Sound, den man nur bei britischen Formationen findet, werden an dieser Platte viel Spaß haben – umso mehr, als sich Avenger auf The Slaughter Never Stops nicht nur in prächtiger Form, sondern auch extrem spielfreudig präsentieren!
Michael Schübeler
Trackliste
1 | Mace Imperial | 1:21 |
2 | Race Against Time | 3:25 |
3 | Fate | 3:37 |
4 | Fields Of The Burnt | 4:24 |
5 | Into The Nexus | 4:08 |
6 | Decimated | 4:22 |
7 | In Arcadia Go! | 3:51 |
8 | Killers | 5:07 |
9 | Flayer Psychosis | 7:08 |
10 | Shot To Hell | 3:31 |
11 | Midnight Mass Destruction | 5:23 |
Besetzung
Liam Thompson (Guitars, Backing Vocals)
Sean Jefferies (Guitars)
Ian Fulton (Bass, Backing Vocals)
Gary Young (Drums, Backing Vocals)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |