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Alex Wignall

Waiting For August

Info Musikrichtung: Modern Jazz VÖ: 26.10.2018 (flavoredtune) Gesamtspielzeit: 34:17 Internet: https://www.alexwignall.com/ https://www.flavoredtune.com/ http://uk-promotion.net/

Das Format des Piano-Trios im Jazz scheint beliebt, haben sich in den vergangenen Jahren etliche Neueinspielungen dieser Art vorgestellt. Nun fügt der Pianist Alex Wignall ein weiteres Beispiel hinzu mit seiner Veröffentlichung Waiting For August.

Wie so manch andere Einspielungen, wird auch hier nicht das klassische Jazz-Trio geboten, Solist plus Rhythmusgruppe. Denn gerade die beiden Mitmusiker an Bass und Schlagzeug sind es, die wesentlich beteiligt sind an dieser sehr interessanten Gestaltung. Der Pianist stammt aus Adelaide, Australien und studierte dort auch am Konservatorium. Sein erstes Album veröffentlichte er im Jahre 2017 mit “Solitude“, ein hervorragendes Balladen-Album übrigens. Nun legt er also den Nachfolger vor, mit bis auf zwei Titel Eigenkompositionen bestückt.

Auffällig ist von Beginn an, dass der Jazz hier anders klingt. Sehr viele Elemente aus der klassischen Musik als auch ganz viel Schönklang à la New Age haben Einzug gehalten und bestimmen eher das Gesamtbild als ausschließlich Jazz. Stark integriert ist der Schlagzeuger Joshua Roberts in einer sehr gestaltenden Rolle, mitunter mit recht rumpelnd wirkenden Improvisationsausprägungen. Insofern mag die Musik insgesamt nicht unbedingt zum Swingen kommen, bezieht ihren Reiz jedoch eher aus den fantasievoll geprägten Momenten, wobei dem schwergängigen Schlagzeug ein perlendes Piano entgegengesetzt wird. Nur der Bassist bleibt solistisch dabei relativ unbeteiligt und verbindet die Elemente als ruhender Anker.

So gesehen strahlt jeder Song eine gewisse Eigenart aus und wirkt sehr spannend, mitunter geheimnisvoll, so oft kann dabei ein persönlicher Soundtrack zu einem individuellen Film ablaufen. Mithin ist diese Musik sehr besonders, sowohl am Mainstream gängiger Piano-Trios des Jazz vorbei, als auch nicht nur im Jazz verankert, sondern auf einem Weg zu etwas ganz Eigenem hinsichtlich der Gestaltung und des Ausdrucks.

Wolfgang Giese