Reviews

Nina Simone

Nina Simone

Info Musikrichtung: Black Classical Music VÖ: 18.10.2018(1958) Green Corner (Bethlehem) Gesamtspielzeit: 141:53 Internet: http://www.ninasimone.com/ https://www.in-akustik.de/

Nina Simone lebte vom 21.Februar 1933 bis zum 21.April 2003. Die als Eunice Kathleen Waymon in Tryon (North Carolina), USA, geborene Jazz- und Bluessängerin, Pianistin und Songschreiberin wollte sich stilistisch nie einstufen lassen und belegte ihre Musik mit dem Begriff “Black Classical Music“. Seit dem vierten Lebensjahr spielte sie Klavier und studierte später auch an der Juilliard School in New York City. Ihr Klavierspiel war stark beeinflusst von klassischer Musik, in so mancher Passage einiger Songs spiegelt sich das stark wider. Gesangliches Vorbild war die Sängerin Nellie Lutcher, und letztlich entwickelte sich Nina Simone zu einer starken Persönlichkeit

1958 war es, als das erste Album auf Bethlehem Records erschien, genannt Little Girl Blue, aber auch bekannt als “My Baby Cares For Me“. Und das war der Song, mit dem Nina im Jahre 1987 über Nacht noch einmal beim breiten Publikum bekannt wurde, als er für eine Parfümwerbung benutzt wurde. Auf einmal war sie wieder in aller Munde. Doch zurück zu den Anfängen. Eingespielt wurden diese frühen Aufnahmen im Dezember 1957 in New York, im Trio. Diese Platte erscheint nun als Doppel-CD sowohl in seiner Stereo-Version als auch in seiner seltenen Mono-Version. Ursprünglich enthält das Album elf Stücke. Sowohl der Stereo- als auch der Mono-Version wurden insgesamt fünfzehn Bonus-Tracks spendiert.

Aber allein die Original-LP enthält großartige Songs, ein druckvoll swingendes “Mood Indigo“ mit diesem Klassik-Ausdruck im Solo, herzzerreißende Stücke wie das absolut großartige Titelstück “Little Girl Blue“ oder “He Needs Me“, das bluesig-jazzige “Love Me Or Leave Me“ oder das später zur Fußballhymne avancierte “You’ll Never Walk Alone“. Das 2-CD-Set wird vervollständigt durch eines von Nina’s frühesten aufgenommenen Live-Sets, 1956 in Atlantic City, und vier seltenen Singles, die sie für das Colpix-Label eingespielt hat und die auf keiner ihrer LPs enthalten waren.

Mithin stellt diese Kompilation eine großartige Darstellung einer Künstlerin in ihren Anfangstagen dar, das Debüt-Album sollte in keiner ernsthaften Musiksammlung fehlen, und nicht nur wegen “My Baby Cares For Me“.

Wolfgang Giese