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Joint Practice
Info
Musikrichtung:
Jazz-Fusion
VÖ: 02.11.2018 (Challenge) Gesamtspielzeit: 46:53 Internet: https://www.drsyros-music.com/ http://www.martin-soeroes.de/ https://challengerecords.com/ https://www.martinaweinmar.de/ |
Der 1991 in Heidenheim geborene Pianist, Keyboarder und Komponist Martin Sörös steckt hinter diesem Doktortitel, Dr. Syros. Nach Zusammenarbeit mit mehreren Bands, unter anderem ganz erfolgreich mit dem Jan Prax Quartett gründete er dieses neue Projekt im letzten Jahr. Joint Practice ist somit das Debüt-Album.
Von Beginn an besticht es durch seinen ganz besonderen Sound, ein Sound, der mich ständig erinnert an vergangene Zeiten, vornehmlich an jene der Blütezeit der Fusion-Bewegung, die Siebziger. Assoziativ purzeln da einige Namen, Larry Young in seiner Funk-Phase, Tarika Blue, Ryo Kawasaki und einige andere, denn hier fühle ich mich angenehm verortet. Wesentlicher Bestandteil des Quartett ist der Trompeter Julian Hesse, sein Stil passt in etwa zu dem, was die Trompeter Randy Brecker und Michael Lawrence damals in der Band Eleventh House von Larry Coryell vorstellten. Insofern klingt diese Musik für mich sehr altmodisch, herrlich altmodisch, bewegten sich in den letzten Jahren doch andere Fusion-Projekte mehr im Meer der Langeweile.
Doch diese Musik ist verdammt zupackend und versprüht internationales Flair, mit einer Atmosphäre, die ganz cool und funky wie einst Herbie Hancock zu seinen Blue-Note-Tagen klingt, und voll ambitionierter Leidenschaft mit eigenständiger Prägung, dabei sehr unterhaltend ist, und das auf hohem Niveau. Daniel Mudrack am Schlagzeug ist ein exakter Taktgeber mit einem besonderen Sound, einem eigenem Sound, der mehr Rock- als Jazz-orientiert wirkt. Daher ist Sebastian Schuster am Double Bass ein wichtiger Mann, weil er durch dieses Instrument das geschmeidige und verbindende Rhythmus-Element darstellt. Und genau auf diesem treibenden, groovenden und extrem locker agierendem, geerdetem Fundament kann sich Sörös ganz lässig austoben mit seinem Fender Rhodes, mitunter in die Richtung von Chick Corea oder Joachim Kühn (wohlgemerkt – aus den Siebzigern) schwenkend. Mit Hesse zusammen nutzt er die freien Räume für Improvisationen, nicht aber die festen Strukturen der guten Kompositionen auslassend. Fazit: verdammt cool und funky, ein toller Doktor!
Trackliste
2 Life Story (6:07)
3 Song for Julian (5:51)
4 Knight Ride (4:08)
5 Hip Waltz (5:11)
6 Hospitalized (7:55)
7 Bye (3:18)
8 Introducing/Outro Dr. Syros (8:43)
Besetzung
Julian Hesse (trumpet, flugelhorn)
Sebastian Schuster (double bass)
Daniel Mudrack (drums)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |