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Building Instrument

Mangelen Min

Info Musikrichtung: Experimental / Post Jazz / Ambient / Art Pop / Electronic VÖ: 18.01.2019 (Hubro) Gesamtspielzeit: 36:07 Internet: https://open.spotify.com/album/5AoLbWLBRRfyhMj6nYvCoJ‎

Manchmal finde ich Kategorisierungen, insbesondere für Musik, so unglaublich einengend. Bei dem neuen Album des aus Bergen stammenden Trios Building Instrument mit dem Titel Mangelen Min fällt mir das wieder mal extrem auf.

Denn das Trio haut hier mit einigen Gästen ein zwölf Songs starkes Werk auf höchstem musikalischen Niveau heraus, das eigentlich durch jede Kategorisierung nur verlieren kann. Die Stücke basieren zumeist auf einem ausgefeilten elektronischen Teppich an schwebenden Sounds und mitunter pumpenden und auch vertrackten Rhythmen. Darüber liegt der träumerische Gesang von Mari Kvien Brunvoll, die auch die Texte schreibt und höchst intensiv und wundervoll fürs Ohr darbringt.

Also könnte man diese wundervolle Musik doch einfach in den Bereich Elektro-Dance bringen. Nein, dafür ist es zu experimentell, bietet zu viele Ansätze aus anderen Bereichen, welche dann nicht auf dieses prachtvolle Album aufmerksam werden würde. Also muss man ebenfalls auf die Jazzanteile und die experimentellen Ansätze hinweisen die dann auch mal wieder im elektronischen Bereich an Kraftwerk in der Blüte Ihres Schaffens erinnert.

Vermutlich wird der Begriff Artpop für Mangelen Min der passendste sein, denn dieser lässt Raum für die Interpretation des Lesers, ebenso wie die Musik hier diesen Raum für seine Hörer lässt. Also kann ich dieses fantastische Werk nur jedem Musikfan ans Herz legen. Es bietet genug Experiment für den Freak, genug Extravaganz für den Jazzer, genug Sounds für den Elektroniker, genug Atmosphäre für den Ambient-Freund und vor allem genung Popappeal, um mehr oder weniger jeden Hörer sofort für sich zu gewinnen.

Ganz besonders dürfen hier Fans von Björk, Radiohead, Kate Bush, I Am The Morning, Japan, David Sylvian und Co. zugreifen.

Wolfgang Kabsch