····· Wolvespirit verkaufen Bullshit ····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Christian McBride’s New Yawn

Same


Info

Musikrichtung: Modern Jazz

VÖ: 26.10.2018

(Mack Avenue)

Gesamtspielzeit: 57:43

Internet:

https://www.christianmcbride.com/
https://www.mackavenue.com/
https://www.martinaweinmar.de/

Christian McBride, der am 31. Mai 1972 in Philadelphia geborene Bassist startete seine Karriere bereits während der Schulzeit, dann allerdings am E-Bass und mit Rhythm & Blues. Mit dem Jazz kam der akustische Bass und es folgte ein entsprechendes Studium an der Juilliard School Of Music. Engagements bei namhaften Musikern folgten, darunter solche wie Bobby Watson, Benny Golson, Roy Hargrove, Joe Henderson und Freddie Hubbard.

Das Debüt-Album erschien 1995, weiterhin nahm er jedoch auch Jobs als Begleiter an. Christian McBride's New Jawn ist das neue Studio-Album, bestehend aus Eigenkompositionen der Bandmitglieder, bis auf “Sightseeing“ von Wayne Shorter. New Jawn, was bedeutet das? Nun, das ist Slang aus Philadelphia, ein Ausdruck für eine Person, einen Ort oder sonst etwas wie etwa „sein Ding durchzuziehen“.

Der Band fehlt das typische Melodieinstrument, ohne Piano haben die beiden Bläser entsprechend viel Raum. Die Devise für die Musik war: „no chords“, also – keine Akkorde, und so können wir uns auf einen besonderen Sound einstellen. Bereits “Walkin‘ Funny“ sorgt für einen ganz besonderen Einstieg, holpernde Drums, frei wirkendes Spiel der Bläser, die im Wechsel über dem stolpernden Rhythmus frei improvisieren, McBride scheint mit seinem Bass alles zusammenzuhalten. Einen Nachteil hat dieses Stück, es ist einfach zu kurz, schön, wenn es so weiter gegangen wäre.

Doch auch die übrigen Songs üben einen ganz speziellen Reiz aus, nach zaghaftem Einstieg marschiert “Ke-Kelli Sketch“ mit einem sehr energischem Bass vorwärts, das Schlagzeug treibt, dann unterbricht man wieder, setzt erneut an, ein ständiger Wechsel, ein hoher Grad von Unruhe bestimmt den Sound dieses Stücks, das absolut faszinierend demonstriert, wie man fast an der Grenze zur Freiheit noch Strukturen beibehalten kann.

Die Musik wirkt sehr inspirierend, verschiedene Stimmungen werden ausgedrückt, auch ganz ruhig, wie bei der Ballade “Ballad Of Ernie Washington“, die sehr viel Schönheit ausstrahlt und zeigt, wie dicht die Musiker zusammen agieren, die Atmosphäre wird von jedem einzelnen aufgenommen und wie aus einem Guss präsentiert man den Song, wobei Jeder mit seinen nuancenreichen Aktionen dazu beiträgt. Und so passt das auf die ganze Platte, denn hier stehen nicht Solisten im Vordergrund und die Rhythmusgruppe im Hintergrund, hier sind beide Elemente perfekt miteinander verwoben.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Walkin' Funny [McBride] (2:49)
2 Ke-Kelli Sketch [Waits] (9:54)
3 Ballad Of Ernie Washington [Evans] (5:34)
4 The Middle Man [Strickland] (5:00)
5 Pier One Import [Evans] (7:44)
6 Kush [Waits] (5:35)
7 Seek the Source [Strickland] (7:21)
8 John Day [McBride] (5:19)
9 Sightseeing [Wayne Shorter] (8:30)

Besetzung

Marcus Strickland (tenor saxophone, bass clarinet)
Josh Evans (trumpet)
Christian McBride (bass)
Nasheet Waits (drums)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger