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Satori

In The Corners Of Clouds

Info Musikrichtung: Modern Jazz VÖ: 09.11.2018 (Whirlwind Records) Gesamtspielzeit: 43:39 Internet: https://www.josephinedavies.co.uk/ https://music.whirlwindrecordings.com/ http://uk-promotion.net/

“In den Ecken von Wolken”, was will uns die Band Satori damit sagen? Ist die Beschaffenheit einer Wolke dort anders? Überhaupt – wie ist der Begriff Wolke generell auf Musik anzuwenden? Schweben auf derselben? Die Schönheit und Vielfalt dieser Gebilde? Oder einfach alles andere als trocken?

Satori, das ist die Band mit der Saxofonistin Josephine Davies, die auch Mitglied des London Jazz Orchestras ist. Satori, das ist ein Begriff aus dem Buddhismus, und hat unter anderem mit Erleuchtung zu tun. Offensichtlich wird hier der Bogen geschlagen zur Kunst improvisierter Musik. Und so wird auch viel improvisiert, das Trioformat ohne ein Melodieinstrument bietet dazu einen guten Nährboden. Und so sind alle Songs auch als “First Takes“ entstanden.

Vorbilder sind klar herauszuhören, gerade John Coltrane mit seiner Spiritualität hat offensichtlich Spuren hinterlassen, gleichwohl Davies nie wie Trane klingt, es ist nur die Ausstrahlung dieser besonderen Atmosphäre des Meisters, die sich niederschlägt. Weiterhin findet sich im Rahmen dieser Spiritualität auch der eine oder andere Fingerzeig hin zum Buddhismus (“The Space Between Thoughts“), zur meditativen Ruhe, oder zu japanischen Anklängen. Aber auch Afrika schwingt mit (“Lazy“), Anklänge an die Musik der südafrikanischen Townships eben.

Vorzüglich funktioniert die Band in ihrem Gesamtausdruck, Bass und Schlagzeug dienen zwar grundsätzlich der Rhythmik, gestalten jedoch ebenfalls entscheidend mit, wenn es darum geht, eine traumwandlerische Einheit aus der subtilen Improvisation heraus zu bilden. Alles in Allem bleibt die Musik sehr gelassen und sehr ruhig, nur “Cry“ ist ein wenig unruhiger, hier im Übrigen ein ganz klarer und eindeutiger Bezug zu Coltrane. So scheint die Musik letztlich mehr zu schweben anstatt jazztypisch zu swingen, insofern befinden wir uns also in Richtung Wolken, Wolken, auf denen wir mitschweben können, weich und wattig und mit großer Gelassenheit.

Wolfgang Giese