····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ····· 4-CD-Box mit livehaftigem Ost-Metal zum Mauerfall-Jubiläum ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Roy Orbison With The Royal Philharmonic Orchestra

Unchained Melodies


Info

Musikrichtung: Pop

VÖ: 16.11.2018

(Legacy)

Gesamtspielzeit: 54:56

Internet:

https://royorbison.com/
https://www.legacyrecordings.com/
https://www.promo-team.de/

Leichenfledderei oder nicht? Das war ja bereits oft thematisiert worden, wenn sich aus dem Nachlass verstorbener Künstler diverse Plattenfirmen ominöser Quellen bedienten und den Künstlern wenig Würdiges auf den Markt spülten, stellvertretend sei hier Jimi Hendrix genannt. Nun auch Roy Orbison??? Bereits im letzten Jahr erschien “A Love So Beautiful“, auch dort wurde das Royal Philharmonic Orchestra nachträglich zu bestehenden Tracks aufgenommen.

Auf Unchained Melodies spielen dazu noch Roy’s Söhne auf einigen Songs zusätzliche Instrumente. Wesley (Gitarre), Roy Jr. (Gitarre) und Alex (Schlagzeug) werden dabei teilweise durch den Backgroundgesang der “Orbison Women” begleitet – Wesleys Tochter Emily, Wesleys Verlobte Jennifer Hicks, Roy Juniors Ehefrau Åsa Orbison und Alex’ Ehefrau Erika Wolf Orbison. Somit entstand ein Album als Familienunternehmen. Die ausgewählten Songs stammen aus den Jahren 1963 bis 1988.

Es scheint einem das Herz zu zerreißen, auf jeden Fall ist der Opener ”Unchained Melody” eine gefühlsmäßig enorm wuchtige und umwerfende Interpretation des 1955 komponierten Popklassikers, unter anderem ganz besonders bekannt geworden durch die Version der Righteous Brothers aus 1965. Hier und bei anderen Titeln passen die Streicher natürlich einwandfrei als grandiose Untermalung der Atmosphäre. Doch immer dann, wenn es uptempo wird und der Rock einsetzt, dann stören sie mich dann doch eher, Beispiel: “Heartbreak Radio“. Dann passt das einfach überhaupt nicht.

Nun, offensichtlich liegt man mit dieser und der vorherigen Scheibe wohl voll im Trend, kann man in letzter Zeit auf ähnliche Bearbeitungen zu Aretha Franklin, Elvis Presley und den Beach Boys zurückgreifen. Und immer dann, wenn sich die Streicher mit der samtenen Stimme des Protagonisten und den feinen Balladen des Albums vereinigen, dann ist dann höchst anschmiegsam, berührend und unterhaltend. Viele mögen diese Musik in die Schublade Kitsch packen, doch bleibt immer alles auf einem hohen Niveau, egal, wie man es betrachtet.

Nun, der letzte Song hätte meines Erachtens auch nicht unbedingt nötig getan. Cam (Cameron Ochs) – die Dame wird, wie ich las, wohl als “Country-Sensation“ gefeiert. Das erschließt sich mir ob ihres Vortrages nun so gar nicht, ich kenne jede Menge besserer Interpretinnen. Nun, es ist, wie es ist, dieser klägliche Versuch, Rock mit Country zu mischen und dazu auch noch die erneut so ganz unpassenden Streicher, zwingen mich, diesen Song beim weiteren Anhören lieber auszulassen, um mir die gute Stimmung nicht zu verderben. Also - noch einmal “Unchained Melody“….schöööööön!



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Unchained Melody
2 Blue Bayou
3 She’s a Mystery To Me
4 Heartbreak Radio
5 Falling
6 Walk On
7 The Great Pretender
8 The Crowd
9 The Comedians
10 Crawling Back
11 Danny Boy
12 Too Soon To Know
13 Careless Heart
14 California Blue
15 Heartbreak Radio (Duet with Cam)

Besetzung

Roy Orbison (vocals)
Alex Orbison (drums)
Ralph Salmins (drums)
Steve Pearce (bass)
Pete Murray (piano)
Roy Orbison, Jr. (guitar)
Wesley Orbison (guitar)
John Parricelli (guitar)
Jeffrey Foskett (background vocals, vocal arrangements)
Jen Hicks (background vocals)
Patty Matterson (background vocals)
Åsa Orbison (background vocals)
Emily Orbison (background vocals)
Erika Orbison (background vocals)
Elwin Hendrijanto (orchestral arrangements)
Paul Franklin (pedal steel)
Sally Herbert (orchestral arrangements)
Chris Walden (orchestral arrangements)
Rick Vito (guitar)
Roy Orbison, III (additional percussion)
Robin Smith (orchestral arrangements)
David Campbell (orchestral arrangements)
Nick Patrick (additional keyboards and programming)
Don Reedman (addition keyboards and programming)
Rob Mounsey (orchestral arrangements)
Richard Harvey (celtic pipes)
Cam (vocals - #15)
Bo Orbison (tambourine)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger