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Delta Moon

Babylon Is Falling

Info Musikrichtung: Blues Rock VÖ: 05.10.2018 (Jumping Jack Records) Gesamtspielzeit: 40:36 Internet: https://deltamoon.com/ https://www.in-akustik.de/de/

Delta Moon aus Atlanta wurde 2002 von Tom Gray und Mark Johnson gegründet. Ihr Metier war von Beginn an die Verknüpfung von Southern Rock, Blues und Swamp Music. Beide Gründer sind hier, auf Babylon Is Falling, noch mit dabei und bestimmen weiterhin diesen ganz speziellen und unverwechselbaren Sound. Im Vergleich zum Album “Cabbagetown“ scheint sich dieser Sound noch verdichtet und intensiviert zu haben.

Die Platte startet mit einem hypnotischen, nach Delta und Sümpfen klingenden und archaisch angehauchten Song, düster und mystisch, die Vergangenheit heraufbeschwörend, und voller mit Rock untermaltem Blues. Der Titelsong führt dieses weiter, im an Bo Diddley angelehntem Rhythmus, im Wechsel mit einem Shuffle-Rhythmus, fließt der Band die Verknüpfung von Blues, Louisiana Swamp, New Orleans Style und Rock ganz locker und unbeschwert aus den Händen.

Und immer wieder ist es die Lap Steel von Tom Gray, die wesentliche Akzente setzt. Dieser Sound ist packend, führt etwas Geheimnisvolles mit (Voodoo?) und zeigt auf, dass von Bleichgesichtern gespielter Blues nicht immer gleich klingen muss. Kein verkrampfter Versuch, das Bluesschema in den Rock zu transportieren mit wilden Gitarrenexkursionen, sondern eine verdammt lockere Darstellung dessen, was der Blues stets zu sagen hatte. Dabei kann es auch mal ganz straight zugehen, wie auf dem federnd und geschmeidig rockenden “Might Take A Lifetime“. Die Titelauswahl besteht aus Eigenkompositionen sowie klassischen Songs wie “Somebody In My Home“ von Chester Burnett aka Howlin‘ Wolf sowie eigentlich genrefremden Titeln wie “One More Heartache“, einst gesungen von Marvin Gaye.

Sicher nicht, um das Weihnachtsgeschäft anzukurbeln, bekommen wir einen feinen Song passend zur Weihnachtszeit, mit der Eigenkomposition von Mark Johnson, “Christmas Time In New Orleans“, werden wir aus dieser Platte voller handfester und berührender Musik verabschiedet, wer weiß, ob das einmal zu einem Anwärter für Sampler mit weihnachtlichen Songs wird?

Wolfgang Giese