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Kosmose

First time out

Info Musikrichtung: Kosmische Musik / Spacerock / Krautrock / Experimental / Psychedelic VÖ: 15.11.2018 (Sub Rosa) Gesamtspielzeit: 102:19 Internet: http://www.subrosalabel.bandcamp.com/album/first-time-out

Kosmose waren eine belgische Kultband aus dem belgischem Charleroy, die es während ihres Bestehens zu einigen örtlichen Konzerten, aber keinerlei offiziellen Veröffentlichungen brachte. Da ihre Mitglieder jedoch nebenbei in anderen Formationen wie der Band SIC, die sich zunächst ebenfalls mit experimenteller, später dann mit Punk und Postpunk-Musik beschäftigte, tätig waren, erhielten die Konzerte und Sessions einen gewissen Kultstatus.

Nachdem vor drei Jahren bereits eine Doppel-CD mit bei den Live-Events der Band mitgeschnittenem Material veröffentlicht wurde, folgt nun ein weiterer Doppelpack. Dieses Mal gibt es nur jeweils einen langen Track je CD und das Material stammt aus einer Zeit, als die Formation noch eher spartanisch mit Instrumenten ausgestattet war. So fehlt zum Beispiel die komplette Rhythmusfraktion. Dementsprechend fallen die Improvisationen aus: auf CD 1 gibt es einen sehr ambienten, psychedelischen Track, der sich langsam ausbreitet und über den Hörer legt. Zusammen mit der laut Info damals eingesetzten Lightshow muss das schon sehr beeindruckend gewesen sein.

Der zweite Track setzt sich ähnlich zusammen. Droneartige, schwebende Gitarrensounds, viel Hall und viele Effekte setzen ein sich langsam aufbauendes Stück Sound zusammen. Das erinnert durchaus an das, was Godspeed You! Black Emperor heute in opulent machen.

Die Klangqualität hat eher Demo- bzw. Bootlegcharakter. Das Soundbild ist dumpf und teilweise klirrend (vor allem bei den hohen Klängen). Nichtsdestotrotz bietet First Time Out einen sehr guten Eindruck von dem Schaffen der Belgier. Im Grunde waren sie mit diesen Sounds Mitte der 70er ein paar Jahre zu spät, denn die Hochphase der Longtracks, egal ob aus dem Progrock oder dem Psychedelikbereich, war eigentlich schon wieder am Abebben. Das erklärt sicherlich, warum diese talentierte und mutige Band, die andererseits mit ihrem ambienten Klang ihrer Zeit auch voraus war, nicht so wirklich bekannt wurde.

Für Kenner der Band ist das hier sowieso ein Muss, Freunden der benannten Musikrichtungen die auch mal auf High-End-Sound verzichten können, sollten auch mal reinhören.

Wolfgang Kabsch