Reviews
Strange People
Info
Musikrichtung:
Modern Jazz
VÖ: 21.09.2018 (Odradek Records) Gesamtspielzeit: 50:12 Internet: http://www.massimilianococlite.com/ https://www.odradek-records.com/ https://www.in-akustik.de/de/ |
Der Jazzpianist Massimiliano Coclite stammt aus Mailand und wurde dort 1968 geboren. Nach ersten Gehversuchen mit der Gitarre studierte er später dann allerdings Piano. Neben klassischer Musik widmete der sich auch den Genres Pop und Jazz. Jazz ist es auch, den er mit seinem Massimiliano Coclite 4tet auf seiner aktuellen Platte Strange People spielt.
Zusammen mit seinen Mitstreitern ist es gelungen, einen sehr lebendigen geschmeidigen Sound zu schaffen, der einen sehr zeitgenössischen Jazz widerspiegelt, der natürlich auch aus der Jazzgeschichte schöpft. “The Gloom“, der Eröffnungstitel erinnert mich hinsichtlich der Atmosphäre sehr stark an die Strömung, wie sie in den siebziger Jahren auf dem Label ECM vorzufinden war. Sehr schöne Musik, recht introvertiert, aber von enorm emotionaler Ausstrahlung, ruhig, verhalten, erzählend und mit diesem gewissen Zauber versehen, der zum Träumen und Schweben einlädt.
Dabei bilden die vier Musiker eine dichte Einheit, sie alle streben dem gleichen idealen Klangbild nach und scheinen miteinander ständig zu kommunizieren, und eigentlich kommt dabei jeder zu Wort, zu aller Erst natürlich die Solisten an Piano und Saxofon. Aber beim reinen dahintreibenden Schönklang bleibt es nicht, auch Elemente rockender Nuancen treffen hinzu, verleihen der Musik gelegentlich einen ganz dezenten und leichten Hauch von Fusion. Verspielt wirkt die Stimmung oft, “Northern Wind“ ist ein gutes Beispiel dafür, wenn sich Bass und Piano zu Beginn des Stücks ein quirliges Vorspiel erlauben, und beim Hinzutreffen von Saxofon und Schlagzeug durchaus glaubhaft ein Bild nördlichen Windes zaubern.
Ja, die vier Musiker vermögen eine Stimmung zu erzeugen, die geneigte Hörer/innen dazu verleiten können, sich in eine versunkene Gedankenwelt zu begeben und persönliche Bilder und Filme zu erzeugen. Dazu als Beispiel “A Rainy Day“, auch hier eine vortrefflich gelungene Vorstellung davon, wie ein verregneter Tag klingen kann. Ja, und so kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass diese Platte eine Aneinanderreihung von Erzählungen parat hält. Es lohnt sich, in diese entspannte Klangwelt einzutauchen, um zufrieden zu genießen.
Trackliste
2 Dreaming To Run (7:12)
3 The Man With The Hat (6:11)
4 Northern Wind (7:20)
5 A Rainy Day (5:21)
6 Chorinho Pra Lyle (2:49)
7 Strange People (5:09)
8 Time Up (4:43)
9 Landscape (4:59)
Besetzung
Stefano ‘Cocco’ Cantini (saxophones)
Ares Tavolazzi (bass)
Marcello Di Leonardo (drums)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |