Reviews
Stranger In The Mirror
Info
Musikrichtung:
Pop Rock
VÖ: 26.10.2018 (Glasspop) Gesamtspielzeit: 53:59 Internet: http://www.glasspop.eu/ http://www.gordeonmusic.de/ |
Und nun Glasspop. In letzter Zeit hatte ich das Vergnügen, in so manche neue Veröffentlichung der immer noch aktiven und frischen Jazz-Szene Polens hineinzuriechen. Warum nicht auch einmal Pop aus Polen? Nein, nicht „Der Popolski Show“, sondern ganz neu und ganz echt, alles selbst geschrieben und gespielt. Die 2016 in Poznan gegründete Band besteht aus bereits mit Bühnenerfahrung ausgestatteten Bandmitgliedern.
Die 2017 veröffentlichte Single “I Need Somebody“ als auch der Nachfolger “Perfect Illusion“ sind beide auf dieser CD zu hören, der Debütscheibe Stranger In The Mirror. Warum dieser Titel? Ob man sich an der Novelle von Sidney Sheldon orientierte? Dort standen zwei fiktive Charaktere im Vordergrund, und aus deren Leben mit allem Auf und Ab, deren von Erfolgen, Misserfolgen geht es dort. Also – aus dem Leben gegriffen.
Insofern ein Blick in die im Booklet abgedruckten Texte. Da geht es um das Verlangen nach Liebe, gebrochene Herzen, um (personifizierte?) Nachtgewächse, um Illusion, harte Realität, also alles, was Menschen im alltäglichen Überlebenskampf bewegt. Fast schon Texte für ein Singer/Songwriter-Album. Und nun alles im Popgewand? Von wegen! Denn es wird durchaus auch satt gerockt, Gesang, Gitarre, Bass, Schlagzeug, und dazu, und das trägt die Musik in die New-Wavigen Achtziger, Synthie-Bearbeitungen, die letztlich zusammen eine moderne Richtung von Pop-Rock ergeben. Zum Beispiel “Silent crime“ mit dem typisch schnurrenden Bass der Achtziger, und dem leicht verhallten Gesang, hier erinnert es mich an Ultravox, und im Verlauf der Platte kann man durchaus anteilige Assoziationen zu Bands wie Orchestral Manoeuvres In The Dark, ABC, Depeche Mode oder Alphaville herstellen.
Aber alles das gibt es letztlich nur in kleinen Dosen, denn dieses Erachtens hat man mit dieser Synthese, als Basis Rock heranzuziehen und darüber diesen edlen Pop zu streichen, eine interessante Ausprägung geschaffen, die relativ eigenständig wirkt. Ein guter Start für diese Band, der Hoffnung macht darauf, weitere niveauvolle Songs in Zukunft präsentiert zu bekommen. Persönliche und subjektive Anmerkung am Rande: Die elektronischen Anteile sollten ein wenig zurückgeschraubt werden, denn die Songs an sich haben genügend Potential, ohne entsprechend „aufpoliert“ zu werden, eine Reduktion könnte der Atmosphäre insgesamt gut tun.
Trackliste
2 Silent crime
3 Seven broken hearts
4 The worst of me
5 Perfect illusion
6 Night flower
7 All the fragile things
8 Punch of reality
9 Let go of my head
10 A strange face of love
11 Faithless
Besetzung
Piotr Tarnawski (bass)
Maciej Zdanowicz (guitar)
Antek Cepel (drums)
plus keys....
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |