Reviews
Purple House
Info
Musikrichtung:
Rock-Fusion
VÖ: 26.10.2018 (Edel Germany) Gesamtspielzeit: 34:59 Internet: http://robbenford.com/ https://networking-media.de/ https://www.edel.com/de/home/# |
Der Gitarrist Robben Ford dürfte sicher bereits einigen Musikliebhabern „über den Weg gelaufen“ sein, war er doch recht kreativ tätig. Der am 16.Dezember 1951 in Kalifornien Geborene arbeitete mit solch namhaften Musikern wie Miles Davis, Joni Mitchell, Kiss zusammen und war selbst auch Bandmitglied in den Fusion-Formationen des L.A. Express sowie bei den Yellowjackets.
Darüber hinaus war er Teil des Familienprojekts, der Charles Ford Blues Band, mit den Brüdern Pat und Marc. In seinen jungen Jahren spielte er auch mit Charles Musselwhite. So war er ein regelrechter Tausendsassa in mehreren musikalischen Sätteln und wurde diesen auch gerecht. Denn sein Gitarrenspiel ist sehr individuell und innovativ, egal, welches Genre er bedient(e). Andererseits wurde er dadurch nicht unbedingt „greifbar“ und war/ist in keine spezielle Schublade zu packen.
Das trifft auch auf das neue Album Purple House zu. Ganz cool und mit federndem Groove unterlegt, lässt Robben ein lässig aus dem Ärmel geschütteltes Gitarrensolo vom Stapel. Der sanfte Funk wird elegant von den Bläsern dezent umrahmt. Diese laszive und völlig entspannte Atmosphäre setzt sich fort, “What I Haven't Done“, noch einmal mit Bläsern, atmet ein feines Blues-Feeling, auch Robben macht hier als Sänger eine gute Figur, auch sehr emotional, mit eher sanftem Ausdruck agierend. Und dann erneut ein tolles Gitarrensolo, nicht aufgemotzt, nicht effekthaschend, sondern ganz aus der Tiefe der Seele.
“Empty Handed” ist dann ganz anders, ein verträumter Song, der ganz ruhig dahinschleicht, und man sollte sich nun einmal die Zeit nehmen, die im Booklet abgedruckten Texte zur Hand zu nehmen. Denn dann wird man gesamtheitlich betrachtend, feststellen können, dass der Protagonist bei dieser Platte sehr viel Wert auf das Songschreiben und die Texte gelegt hat, ein weiterer Pluspunkt! Des Weiteren ist in positivem Sinne festzustellen, dass die Musik kaum Anlass für Assoziationen gibt, denn Ford klingt wie Ford, ob er sich nun in bluesige Gefilde begibt, ob er der Fusion frönt, einen einfachen Rock-Song zum Besten gibt oder ein wenig Popanteil ausführt.
Anteil haben auch die Gastmusiker, spannend wird es dann, wenn sich auf “Break In The Chain“ plötzlich Shemekia Copeland dazugesellt, die dem Ganzen eine kraftvolle Soul-Blues-Note über dem rockenden Song verleiht. Nun, ein wenig assoziativ muss ich dann doch noch werden, denn mit “Somebody's Fool“ weht ein kleines Lüftchen Hendrix mit, gesungen wird der Song hingebungsvoll von Travis McCready. Weitere Begleitung an der Gitarre gibt es auf dem letzten Titel, bei “Willing To Wait“ darf Drew Smithers ein Gitarrensolo spielen. Letztlich ein sehr gut gelungenes und überzeugendes neues Album des Veteranen, der einigen Jüngeren zeigen kann, dass man auch mit gezügelter Energie und Seele ein vorzügliches Ergebnis erzielen kann.
Trackliste
2 What I Haven't Done
3 Empty Handed
4 Bound For Glory
5 Break In The Chain
6 Wild Honey
7 Cotton Candy
8 Somebody's Fool
9 Willing To Wait
Besetzung
Derrek C. Philips (drums, percussion)
Ryan Madora (bass, background vocals)
Casey Wasner (guitar, percussion, background vocals)
Shemekia Copeland (vocal - #5)
Travis McCready (vocal - #8)
Drew Smithers (guitar solo - #9)
Ross Collier (omnichord - #3, 7)
Russel Ferrante (Wurlitzer - #6)
Dane Farnesworth (Hammond organ - #9)
Mike Hicks, Maureen Murphy (background vocals - #1, 3, 4, 9)
Wes Little (percussion - #1, 7, 8)
Tyler Summers (saxophones - #1, 2, 7)
Brian Allen (bass - #2)
Steve Mackey (bass - #6)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |