Reviews
We too are One (Vinyl)
Info
Musikrichtung:
Pop
VÖ: 16.11.2018 (1989) (RCA / Sony) Gesamtspielzeit: 47:43 |
Eurythmics Vinyl-Re-Issues 2018 - Folge 4: We too are One
Erfolg misst sich unterschiedlich. Auf der einen Seite ist We too are One, neben dem schwachen Savage das bislang einzige Eurythmics-Album, das weniger als 1.000.000 Mal verkauft wurde; auf der anderen Seite war keines ihrer Alben besser in den Charts platziert als We too are One.
Dieser Effekt dürfte auf den Legenden-Status zurückzuführen sein, den die Band Ende der 80er erreicht hatte. Offenbar sind 1989 viele Fans gleich bei Veröffentlichung in die Läden gerannt, um das Album zu kaufen, was zu kurzfristig hohen Verkaufszahlen führte, während frühere Alben erst Überzeugungsarbeit leisten mussten, so dass sich die Verkäufe über längere Zeiträume summierten, ohne dass die Alben so weit nach oben stiegen, wie We too are One.
Das entspricht dem, was auf dem siebten Eurythmics-Album zu hören ist. Man kann sich das Album durchaus schön hören, ohne dass es großartig Momente hat, an denen man hängen bleiben muss.
„Revival“ bleibt als kleiner(!) Bruder des „Missionary Man“ im Ohr. Auch das mir der Soul Power von Annie Lennox‘ Stimme hoch geschobene hymnische „The King and Queen of America“ sammelte Punkte. Kraftvolle Gitarren, ein cooler Groove und das Duett mit Dave Stewart(?) heben „(My my) Babys gonna cry“ hervor.
Insgesamt wirkt We too are One gesetzter, erwachsener, als die Vorgänger. Ganz typisch das ruhige „Don’t ask me why“, das auf den ersten Hör eher unauffällig ist, einen auf Dauer aber mit seiner atmosphärischen Kraft gefangen nimmt.
Das Progressive Pop Element lässt in diesem Spätwerk nach. Dafür schleichen sich Soul-, Funk- und Gospel-Elemente ein, allerdings eher als Verzierung – vielleicht mit der Ausnahme von „You hurt me (and I hate you)“, bei dem die Gospel-Elemente nur Spurenelemente sind, die funky Sätze aber recht deutlich zu Buche schlagen.
Fazit: Ein Album, das das bisherige Werk der Eurythmics interessant weiter führt, ohne an die Größe der Hit-Alben und Singles anknüpfen zu können.
Die Aufmachung unterscheidet sich etwas von den bisher in dieser Edition erschienen Scheiben. 180-Gramm Vinyl und Downloadcode bleiben. Die Scheibe steckt dieses Mal allerdings in einem neutral weißen Innencover aus sehr starkem Hochglanzpapier. Der LP liegt ein gefaltetes Inlay von doppelter LP-Größe bei, auf der einen Seite die Texte, auf der anderen ein grobkörniges Schwarz-Weiß-Detailfoto, dass die eine Gesichtshälfte von Annie Lennox zeigt, allerdings nur vom Mundwinkel bis zur Augenbraue.
Trackliste
1 | Seite 1 |
2 | 1 We too are one (4:36) |
3 | 2 The King & Queen of America (4:32) |
4 | 3 (My my) Baby's gonna cry (4:56) |
5 | 4 Don't ask me why (4:24) |
6 | 5 Angel (5:15) |
7 | Seite 2 |
8 | 1 Revival (4:07) |
9 | 2 You hurt me (and I hate you) (4:25) |
10 | 3 Sylvia (4:45) |
11 | 4 How long? (4:43) |
12 | 5 When the Day goes down (6:00) |
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |