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Nunatak, eine Erzählung
Info
Musikrichtung:
Folk-Jazz-Fusion
VÖ: 26.10.2018 (NORCD) Gesamtspielzeit: 57:43 Internet: http://www.uk-promotion.de/home/ http://www.norcd.no http://www.karlseglem.no http://www.galileo.de |
Der am 8.Juli 1961 in Norwegen geborene Karl Seglem ist ein sehr individueller Vertreter im Spagat zwischen Jazz, Folklore, Ambient und World Music. Sein neben dem Saxofon typisches Instrument ist das Ziegenhorn. Seit 1988 veröffentlicht der Musiker regelmäßig Alben. 1991 gründete er sein eigenes Plattenlabel, NORCD.
Neben dem Ziegenhorn ist es die Hardanger Fiddle, die wesentliche Akzente setzt in der Musik. Nunatak, eine Erzählung basiert im Wesentlichen auf einer Konzertaufnahme aus Oslo. Innerhalb von 3 Jahren verfestigte sich diese Zusammenstellung von acht Songs mit etlichen zusätzlichen Bearbeitungen. Stilistisch erfahren wir eine bunte Palette diverser Elemente.
Im Titelsong klingt es sehr keltisch, folkloristisch und voller verspielter Melodie, gar ein wenig hin zu arabischer Musik. Und sobald die Hardanger Fiddle einsetzt, sind wir mitten in Norwegen, der Klang dieses Streichinstrument ist charakteristisch für diese Platte. Aber auch das Ziegenhorn bringt die gewissen ungewöhnlichen Stimmungen ein. Zwischendurch werden Gedichte vorgetragen, aus diversen Sammlungen stammend, “Stilla er ein åker“, “Kvit frekvens“, “Stille spor“ und “Kvervel“. So wird die Stimme von Seglem auf “Stjernebalsam“ geheimnisvoll untermalt durch kratzende Geigen und durch den wortlosen Gesang von Sigrid Moldestad. Hier erinnert mich die Stimmung ein wenig an Mari Boine und ihre spezielle nordische Musik.
Alles klingt sehr fremdartig, ungewöhnlich, geheimnisvoll, düster und mitunter fröhlich zugleich. Man scheint in eine Welt abzutauchen, die erfüllt ist von Geistern, Trollen und weiteren ähnlichen Gesellen, eine Art Zwischenwelt, die wir noch gar nicht kennen. Das Ergebnis ist fürwahr überwältigend, die Gänsehaut kann sich eigentlich gar nicht zurückbilden, und wenn dann “Rindabotn“ einsetzt, dann hebt man ab, setzt man sich ab von dieser Welt, taucht in diese Mystik ein, die uns vielleicht in Träumen begegnet.
Vorwiegend basiert diese kraftvoll-poetische Musik auf Folklore, mit Jazz, Rock und Fusion-Elementen als wichtiger Zutat. Alles schwebt, ist ungemein Rhythmus-betont und treibend. Zur Entstehung des Albums schreibt der Künstler unter anderem selbst im zum Poster aufklappbaren Booklet: "Die Natur ist mir wichtig. Wenn ich in der Natur bin, fühle ich mich erneuert, ich finde die Inspiration, kreativ zu sein, und ich entdecke wahre und oft sehr einfache Freuden. In vielerlei Hinsicht wird Musik für mich lebendig: Indem ich Zeit in der Natur verbringe, sie nutze und erlebe. Seglem erklärt, Nunatak sei für ihn auch wie ein ‚Berggipfel‘, der über das Eis stößt und schreit. Das ist keine norwegische Musik an sich. Es ist eine trans-globale Soundmaschine". Weiterhin beklagt er die immense Umweltverschmutzung, unter anderem durch Plastik, und wenn man die Musik unter diesem Aspekt, dem Aspekt eines gewaltigen Aufschreis sieht, dann hat sie in der Tat die immense Kraft, dieses auszudrücken.
Trackliste
2 Stjernebalsam (5:54)
3 Rindabotn (10:54)
4 Polarnatt (4:08)
5 Tid Kvervlar (12:27)
6 Nørdre (4:55)
7 Men Argue. Nature Acts (8:50)
8 Nunatakpeak (3:30)
Besetzung
Håkon Høgemo (Hardanger fiddle)
Sigrid Moldestad (Hardanger fiddle, fiddle, voice)
Lars Jakob Rudjord (Rhodes, Philicorda, organ)
Andreas Ulvo (piano, keyboards)
Sigurd Hole (e-bass, double bass)
Kåre Opheim (drums, percussion)
Ketil Thornjørnsen (guitar - #7)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |