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Southern Avenue

Southern Avenue

Info Musikrichtung: Memphis Soul / R & B VÖ: 21.09.2018 (Stax) Gesamtspielzeit: 38:36 Internet: https://www.southernavenuemusic.com/ https://www.staxrecords.com/ https://www.in-akustik.de/

Stax Records, dieses Label aus Memphis, bringt man unweigerlich nicht nur mit den Größen aus den Sechzigern in Verbindung, also Otis Redding, Sam & Dave, die Staple Singers und vielen anderen mehr, sondern auch mit der großartigen Band, die hinter all‘ den Aufnahmen steckte, unter anderem mit Wayne Jackson (Trompete), Booker T. Jones (Orgel/Piano), Johnny Jenkins (Gitarre), Donald “Duck“ Dunn (Bassgitarre) und Al Jackson (Schlagzeug). Memphis Soul, bis heute ein Begriff für diese kraftvolle Musik mit dem typischen Rhythmus.

Ja, und nach seiner Reaktivierung im Jahre 2006 ist es noch heute aktiv, mit neuen Künstlern, und dazu zählt auch die Band Southern Avenue. Den Namen entlieh man sich der Straße, die von Ost nach West durch Memphis führt. Diese Platte, mit gleichem Namen wie die Band, ist das Debütalbum. An vorderster Front steht die Stimme von Tierinii Jackson. Ori Naftaly, der Gitarrist, ist der andere Eckpfeiler, schon früh führte ihn der Vater in Jazz und Blues ein und seit dem zarten Alter von Fünf spielt er Gitarre. Bevor er sich in Memphis niederließ, hatte er eine Bluesband gegründet.

In Memphis stieß er auf Tierinii und zusammen mit deren Schwester Tikyra, einer Schlagzeugerin, wurde eine neue Band gegründet, bald war Southern Avenue komplett. Doch, und um das gleich vorweg zu schicken, den so bekannten Sound von Stax der Sechziger/Siebziger sollte man nicht erwarten. Dieses ist keine Platte mit Retro-Anspruch. Lediglich die einzige Coverversion, “Slipped, Tripped And Fell In Love“ von George Jackson führt uns zurück in jene Tage, als Ann Peebles diesen Song intonierte. Ein wenig schleppend und dem damaligem Soul dadurch vielleicht ein wenig ähnlich ist “Love Me Right“.

Doch letztlich ist es der Band gelungen, ihren eigenen Anspruch umzusetzen und diesen Mix aus Soul, Blues, Gospel und Rock zu kreieren. Aus jedem Genre wurde kräftig geschöpft und das verleiht der Musik somit die gewisse Art Abwechslung. Womit ich nicht so ganz durchgehend zufrieden bin, ist der Gesang der Frontfrau. Im Kern und im Ansatz besitzt Tieriini unzweifelhaft viel Talent, doch bleibt ihr Ausdruck von Emotion recht oft an der Oberfläche. Nur gelegentlich kommt das Feeling wirklich aus der Tiefe, meistens dann, wenn sie ruhige Töne anschlägt, dann wirkt sie wirklich überzeugend. Doch wenn die Band ordentlich Druck macht, dann bleibt sie aus meiner Sicht einfach ein wenig hintenan. Den gewissen Groove aus Memphis trifft sie gut auf “What Did I Do“, hier passt es vortrefflich, wenn sich der lasziv-elastische Rhythmus mit ihrer Stimme paart. Und die Bläsersektion fügt sich ebenfalls kraftvoll in das Songgefüge ein. Das ist mein Lieblingssong der Platte. Eine Band mit Zukunft, keine Frage….

Wolfgang Giese