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Aretha Franklin

The Atlantic Singles Collection 1967-1970

Info Musikrichtung: Soul/R&B VÖ: 28.09.2018 (1967-70) (Atlantic) Gesamtspielzeit: 104:27 Internet: https://www.arethafranklin.net/ http://www.atlanticrecords.com/ https://networking-media.de/

Vom 25.März 1942 bis zum 16.August 2018 weilte sie unter uns – die aus Memphis stammende Soul-Musikerin Aretha Franklin. Die “First Lady Of Soul“ oder “Queen Of Soul“ hatte bereits 10 Langspielplatten veröffentlicht, darunter neun für Columbia Records zwischen 1960 und 1966, bis ihr der große Glücksgriff gelang und sie bei Atlantic Records zeichnete. Das war die Wende für die Künstlerin, und die Karriere kam endlich in Gang.

Ob nun ihr Tod Anlass dazu gab, diese Kollektion zu veröffentlichen, mag möglich sein, die Idee soll jedoch bereits vorher gereift sein. Und diverse “Best Of“-Zusammenstellungen gab es ja auch bereits, doch ist es bei diesen zwei CDs sehr interessant, nämlich, dass alle Singles (A’s & B’s), die Aretha für Atlantic Records im Zeitraum zwischen 1967 und 1970 veröffentlicht hat, hier zusammengefasst sind. Mit der ersten Single, “I Never Loved A Man (The Way I Love You)“ startet es, das war die erste Single, mit der B-Seite “Do Right Woman – Do Right Man“. Und so stelle ich mit Entzücken fest, dass man sich einerseits an die Chronologie gehalten hat und andererseits auch gleich die B-Seite der A-Seite nachstellte. Das ist nicht immer üblich, aber genau so bekommt man einen wunderbaren Überblick über die musikalische Entwicklung und kann gleich die oft weniger bekannten B-Seiten ggf. neu oder auch erstmalig kennenlernen.

Auf zwei CDs sind somit 34 Singles untergebracht und zeigen auf, wie sich der Stil der Soul-Diva nach und nach änderte. Dabei wird einem bewusst, dass die Dame so manchen Meilenstein der Soul-Geschichte vorlegte. Klar – “Respect“ von Otis Redding ist sicher einer der bekanntesten Titel, aber auch solche Knaller wie “Dr.Feelgood“, das absolut großartige “A Natural Woman (You Make Me Feel Like)“, im Original von Carole King, komponiert von Goffin/King/Wexler, das gänsehautmäßige “Ain’t No Way“, und – na klar – “I Say A Little Prayer“, sind Zeugen für die hohe Güte ihre Musik.

Auf Disc Zwei ändert sich etwas, wir schreiben das Jahr 1969, und die bekannten Songs werden weniger, einige Coverversionen bekannter damaliger Hits schleichen sich ein, “Eleanor Rigby“, “Let It Be“ (beide Beatles) oder “Son Of A Preacher Man“ (im Original von Dusty Springfield). Das sagt jedoch gar nichts über die Qualität der Musik aus, denn wenn zum Beispiel auf “The Weight“ Duane Allman seine typische Gitarre klingen lässt, dann ist das eine pure Freude, ihn und Aretha inmitten des üppigen Bläser- und Chor-Arrangements zu genießen. Ein ergreifendes Liebeslied, mit Streichern romantisch unterlegt, ist “Call Me“, und Aretha’s eigene Komposition “Spirit In In The Dark“ (wir befinden uns mittlerweile im Jahre 1970) reißt alles mit durch das beherzte Gospelfeeling, einfach genial! So sind die Songs auf der zweiten CD mehr durcharrangiert, üppiger ausgestattet und mit einer guten Portion Gospel angereichert. Letztlich ist diese Zusammenstellung beileibe keine überflüssige, sondern eine sehr wichtige und unterhaltende.

Wolfgang Giese