Reviews
Rally Cry
Info
Musikrichtung:
Pop, Indie
VÖ: 19.10.2018 (Last Gang Records / eOne / SPV) Gesamtspielzeit: 36:17 Internet: http://www.arkells.ca https://www.facebook.com/Arkells |
Die in ihrer Heimat Kanada äußerst populären und mit Juno-Awards überhäuften Arkells führen bei uns nach wie vor ein Schattendasein. Eigentlich schade. Mit ihren mit voller Absicht und mit viel Hingabe im Pop badenden Songs empfehlen sich geradezu für die großen Bühnen. Selbst wenn man im Herzen irgendwie immer noch diese kleine Indie-Band mit ihrem Faible für altmodischen Soul und mit sonniger Ausstrahlung ist.
Der Begeisterungsfaktor neuer Platten scheint immer etwas wellenförmig zu verlaufen. Morning Report hatte vor zwei Jahren auch viele nette Songs an Bord. Doch am Ende liefen sich doch etwas zu sehr ohne Ecken und Kanten durch die Gehörgänge. Rally Cry ist ein wenig mutiger. Man traute sich zwischendurch etwas für die Band ungewohnte Songwritingpfade zu betreten. Sänger Max Kerman hatte die Idee, beeinflusst von seinem Vater, verstärkt Rhythmussamples einzusetzen (z.B. vom südafrikanischen Künstler Chicco) und Melodien darum zu basteln. Das fällt einem zunächst gar nicht auf. Doch man spürt dann doch etwas mehr Geklacker und ungewöhnliche Grooves als sonst.
Das ist aber nur eine Facette der einzelnen Stücke. Denn man ist nach wie vor auf Eingängigkeit bedacht, nur setzt man die Gesten nicht ganz so groß an. Entstanden sind zahlreiche richtig gute Lieder. Allem voran der modern groovende Rock-Pop „Relentless“ mit seinem einfachen, aber nicht die Wirkung verfehlenden Refrain. Dazu der lässig schlendernde Pop-Song „Eyes On The Prize“ mit seiner Kinderchor-Harmonie, das wummernd angetriebene, etwas künstlich klingende „Peoples’s Champ“ oder auch das mit zahlten 80er-Referenzen versehene „American Screams“ mit seinem lässigen Soul-Anklang.
Der Rest läuft jeweils mehr oder weniger packend rein und entwickelt einen angenehmen Fluss, der nicht wehtut, von dem man sich aber umschmeicheln lassen kann. Das hat auch viel mit Max Kermans Stimme zu tun, der auch vermeintlich seichte Momente mit seinem charismatischen Gesang retten.
Am Ende ist Rally Cry ein ganz angenehmes Rock-Pop-Album geworden, von dem man hoffen kann, dass es der Band auch in unseren Breitengraden mal etwas mehr Aufmerksamkeit verschafft.
Mario Karl
Trackliste
1 | Hand Me Downs | 4:16 |
2 | American Screams | 3:00 |
3 | Relentless | 3:23 |
4 | Only For A Moment | 3:46 |
5 | Show Me Don't Tell Me | 4:02 |
6 | People's Champ | 3:06 |
7 | Eyes On The Prize | 4:06 |
8 | Saturday Night | 3:19 |
9 | Company Man | 3:28 |
10 | Don't Be A Stranger | 3:52 |
Besetzung
Mike DeAngelis (Gitarre)
Tim Oxford (Schlagzeug)
Max Kerman (Gesang)
Anthony Carone (Keyboard, Gitarre)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |