Reviews
The View From Below
Info
Musikrichtung:
US Power/Prog Metal
VÖ: 26.10.2018 (No Remorse Records / Soulfood) Gesamtspielzeit: 45:08 Internet: https://www.facebook.com/HeirApparentOfficial |
Heir Apparents Debütalbum Graceful Inheritance (1986) ist so etwas wie der heilige Gral des US Metal. Gesegnet mit großen Hymnen, eingespielt von einer Band, die sich in allen Belangen selbst herausforderte. Das drei Jahre später folgende One Small Voice verwunderte etwas mit seinem klaren, Keyboard-lastigen Sound, überstand den Test der Zeit allerdings trotzdem erstaunlich gut. Ja, und dann war trotz zwischenzeitlicher Comebackversuche sehr lange still. Erst vor zwei Jahren kam mit dem Auftritt beim Keep It True, bei dem man seinen neuen Sänger Will Shaw vorstellte, wieder richtig Bewegung in die Sache.
Und jetzt liegt es nach knapp drei Jahrzehnten Veröffentlichungspause tatsächlich vor: das dritte Studioalbum von Heir Apparent. Neben Mastermind, Gitarrist Terry Gorle, ist immer noch die originale Rhythmusgruppe aus Derek Peace (Bass) und Ray Schwartz (Schlagzeug) mit an Bord. Dazu Keyboarder Op Sakiya und der bereits genannte Shaw, welcher bei seinem Europa-Debüt sämtliche Zuhörer in Staunen versetzte. Was für eine Stimme, was für ein emotionaler, leidenschaftlicher Vortrag!
Und seine Stimme es auch, welche der selbst immer wieder Glanzpunkte setzende Gorle in den Mittelpunkt seiner Songs stellt. Und das eben auch zu Recht. Sie gibt den Nummern immer wieder den notwendigen Pep. Denn The View From Below springt einem ansonsten nicht so richtig ins Gesicht. Es ist ein eher getragenes, nicht forsch vorantreibendes Album ist. Mehr melancholisch und düster als euphorisch. Abgesehen von dem irgendwie unfertig wirkenden Uptempo-Track „Savior“ bewegt sich die Band eher im langsameren Tempobereich.
Man muss sich darauf einlassen können, dann findet man auch ausreichend Ohrenschmeichler. Neben dem stimmungsvoll groovenden Opener „Man In The Sky“ auch das harmonisch taumelnde „The Door“, das klare, stark aufdrehende „Synthetic Lies“ und vor allem das bereits vorher veröffentlichte, äußerst stimmungsvolle „Insomnia“. Hier heißt es wohl: das Beste kommt zum Schluss. „The Road To Palestine“ gefällt mit seiner leicht orientalisch wirkenden Melodieführung und mit „Further And Farther“ hat man eine epische Ballade an Bord.
Man muss sich etwas einhören in The View From Below. Man wird am Ende aber von vielen schönen Momentan belohnt. Allerdings sollte man keine sofort ins Gesicht springende Ohrwürmer suchen. Man bekommt nämlich ein Metal-Album mit leicht proggigem Flair, welches erst noch wachsen muss.
Mario Karl
Trackliste
1 | Man in the Sky | 5:54 |
2 | The Door | 5:50 |
3 | Here We Aren't | 5:41 |
4 | Synthetic Lies | 4:53 |
5 | Savior | 2:27 |
6 | Further and Farther | 7:00 |
7 | The Road to Palestine | 7:21 |
8 | Insomnia | 6:05 |
Besetzung
Terry Gorle: guitar
Derek Peace: bass
Ray Schwartz: drums
Op Sakiya: keyboards
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |