····· Wolvespirit verkaufen Bullshit ····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Benedikt Koch Quintet

True In No Possible World


Info

Musikrichtung: Modern Jazz

VÖ: 03.08.2018

(Challenge)

Gesamtspielzeit: 42:50

Internet:

http://benediktkoch.de/index.html
https://challengerecords.com/
https://www.jazzthing.de/
https://www.jazzthing.de/

Mit True In No Possible World vom Benedikt Koch Quintet liegt die mittlerweile 74.Ausgabe der Serie “JazzThing, Next Generation” vor. Junge talentierte Musiker des Jazz werden hier seit fast fünfzehn Jahren erfolgreich vorgestellt. Der Kölner Saxofonist und sein Quintett haben mit dieser Platte ihr Debüt vorgelegt.

In den sechziger Jahren war es eine nahezu klassische Besetzung, zwei Bläser, Saxofon und Trompete, und dazu Piano/Bass/Drums. Und so ist es nicht nur dieser Bezug, der sich zu jener Epoche des Jazz herstellen lässt. Denn neben traditionellen Einflüssen lassen die Musiker auch neuzeitliche Strömungen des Jazz zu, neben starken emotionalen Eindrücken eine strukturierte Darstellung der Musik, klare Vorstellungen der Umsetzung einer Kompositionen.

“Glowing Carefully“ mit der druckvollen Piano-Einleitung nebst gestrichenem Bass startet geheimnisvoll, Klänge aus dem Märchenwald, ja, ein vorsichtiges Glühen, in der Tat, und wenn dann der Einsatz beider Bläser unisono einsetzt, umrahmt von sanften Schlagzeugklängen, dann kann man bereits gefangen genommen sein in dieser Musik. Nun, das klingt vielleicht eher kammermusikalisch als nach striktem Jazz, muss sich aber nicht ausschließen, ist Jazz doch stets eine Musik gewesen, die nach allen Richtungen hin offen war und noch ist. Hier swingt es nicht, hier fließt es, mit großem Ausdruck, mit sehr vielen Emotionen, verträumt, nachdenklich, suchend…

Der sehr rhythmisch angelegte Titelsong ist ebenso fesselnd, hier gibt es einen dezent rockenden Akzent, der in Richtung der Entwicklung der Fusion zwischen Jazz und Rock Ende der Sechziger blicken mag. Und perlende Pianoläufe sind es, fallende Schneeflocken oder Regentropfen vielleicht symbolisierend, die hier auf die „Lichtung“ fallen. Die Band spielt vorzüglich mit ihrer Klangpalette, stets wunderschöne kraftvolle Bilder erzeugend. Dadurch wirkt die Musik herrlich schillernd, eine Atmosphäre erzeugend, die von stets dahinfliegender Ausdruckskraft erfüllt ist. Und es ist dabei die Vielfalt von Eindrücken, die so überzeugend ist und die die Musiker von vielen anderen Produktionen mit ihrer Platte abheben. Und wenn dann auch noch eine so sehr sentimentale Ballade wie “As She Falls Asleep“ die Seele streichelt, dann kann man nur noch zufrieden sein.

Der insgesamt sehr dichte und kompakte Sound wird von gelegentlichen Soloausflügen unterbrochen und zeigt die Raffinesse und den Ideenreichtum der jeweiligen Solisten, Koch am Saxofon bringt eine sehr gute, mitunter leicht freche und rauchige Note ins Spiel. Alle Musiker zusammen harmonieren prächtig und fügen sich zu einer großartigen Einheit, hier passt jeder Break, hier sind es viele Nuancen im Spiel jedes Einzelnen, die es so sehr spannend machen, genau zuzuhören und dabei zu genießen.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Glowing Carefully (8:16)
2 True In No Possible World (6:42)
3 Lichtung (3:57)
4 Phosphor (5:11)
5 As She Falls Asleep (4:56)
6 Stuck In Samsara (5:44)
7 See The Years Passing By (8:02)

Besetzung

Benedikt Koch (saxophone, composition)
Matthias Schwengler (trumpet)
Felix Hauptmann (piano)
Reza Askari (bass)
Fabian Arends (drums)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger