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Reviews

Boris

Akuma No Uta


Info

Musikrichtung: Drone-Stoner-Punk-Doom

VÖ: 16.05.2005

(Southern Lord)

Gesamtspielzeit: 39:02

Internet:

http://www.southern.net/southern/band/BORIS/press

J-Rock, Rock aus Japan, scheint langsam aber sicher auch in Europa populär zu werden. Bands und Künstler wie Gackt, Kagerou, Balzac oder die Visual-Kei Heroen von Dir En Grey geben dieser Tage ihre ersten Konzerte im alten Europa, letztere werden sogar bei Rock am Ring / Rock im Park zu sehen sein.
Nun erscheint also auch Akuma No Uta, das aktuelle Album von Boris, über Southern Lord in Europa. Boris unterscheiden sich allerdings von den bereits genannten Bands insofern, dass sie auch in ihrem Heimatland kaum bekannt sind. Musikkennern dürfte zunächst das Cover von Akuma No Uta, was in etwa soviel wie "teuflisches" oder "böses Lied" bedeutet, auffallen. Das Design ist beinahe 1:1 identisch mit dem 1970 erschienenen Album Bryter Layter des Sängers/Songwriters Nick Drake, mal abgesehen davon, dass sich nicht Drake mit einer feinen Akustikgittarre, sondern Boris' Sänger Takeshi mit einem Monstrum von Bassgitarre auf dem Cover befindet. Spätestens hier sollte man erahnen können, was Sache ist.

Akuma No Uta beginnt mit einem Intro, einem neunminütigen Intro, ein Drone-Metal Stück wie man es beispielsweise von Earth oder Sunno))) kennt. Keine Vocals, purer Sound, der den Hörer mehr und mehr einzulullen beginnt. Dann plötzlich folgt "Ibitsu" und haut den Hörer erstmal um. Ein knallhartes Brett zwischen Noise und Punkrock. Ähnlich geht es mit "Furi" weiter, man glaubt nun zu wissen welche Art Musik Boris eigentlich machen und wird dann wieder überrascht, und zwar von "Naki Kyoku", dem vielleicht besten Song des Albums. Ein zartes, melancholisches Intro, welches über 2 Minuten anhält, bis auf einmal Schlagzeug einsetzt, der Song an Härte und Druck gewinnt, dann irgendwann die ersten Vocals, eine Art Refrain, der erst später wiederkehrt, nachdem der psychedelische Klangteppich langsam ausklingt... länger als 12 Minuten dauert dieses Stück. In ähnlichem Stil geht es mit dem kompakteren "Ano Onna No Onryou" weiter, bis das Album mit dem titelgebenden, langsamen Rocksong "Akuma No Uta" ein Ende findet. Und es endet abrupt, einfach so, Boris hören einfach auf zu spielen.

Akuma No Uta ist sicher kein gewöhnliches Album, es ist seltsam und faszinierend zugleich. Boris haben sich nach einem Song der Melvins benannt, ihren Stil beschreiben sie als Drone-Stoner-Punk-Doom, was einen aber auch nicht wirklich weiterhilft. Hier hilft nur selbst anhören, und das gelingt nur wenn man offen ist für etwas anderes, für etwas abseits des Mainstream, etwas, das keine Regeln zu kennen scheint. Wie die meisten Japaner singen die Herren von Boris, die nur ihre Vornamen bekannt geben, übrigens in ihrer Landessprache. Die Texte gibt es allerdings auch im Booklet der CD in englischer Übersetzung zum Nachlesen.



Alexander Koschny

Trackliste

1(Introduction)9:41
2Ibitsu3:21
3Furi3:19
4Naki Kyoku12:13
5Ano Onna No Onryou6:28
6Akuma No Uta4:00

Besetzung

Takeshi - Vocals, Bass, Guitar
Wata - Guitar
Atsuo - Drums, Backing Vocals
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger