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Reviews

The Necks

Body


Info

Musikrichtung: Post Jazzrock / Experimental / Avantgarde

VÖ: 14.08.2018

(Fish of Milk / ReR Megacorp)

Gesamtspielzeit: 57:00

Internet:

http://www.thenecks.com

Der seit 1987 bestehende australische Dreier The Necks legt mit Body sein bereits 20. Album vor. Und man darf mit Fug und Recht sagen, dass das diesmal knapp einstündige Stück, das die Band präsentiert, ein Meisterwerk in ihrer Diskographie ist.

Das produzieren langer Stücke ist eine Herausforderung an der viele scheitern, weil die Stücke in Belanglosigkeit versacken, den Faden verlieren und / oder keinen Spannungsbogen aufbauen. The Necks haben natürlich viel Erfahrung und schaffen es so, (vielleicht) ihr "Magnum Opus" zu schaffen. Vielleicht in Klammern, weil man ja nicht weiß, was da noch kommt.

Body bietet knapp 60 Minuten intensiven Hörgenuss, der sich zunächst über Minuten mit schwerem Bass, stoischen Jazzschlagzeug und manischen Klavierklängen aufbaut. Hierbei erklingt auch immer mal wieder ein schwebendes Keyboard, ein Vibraphon (?), welches die Stimmung fließen lässt. Dieses Klangbild schleppt sich über fast 17 Mnuten, ohne auch nur eine Sekunde lang langweilig zu werden. Dies erreicht die Band über die bereits erwähnten kleinen Einsätze der Keyboards, aber auch Saitenklänge oder andere Sounds, die kaum hörbar doch dafür sorgen, dass die Spannung erhalten bleibt. Nicht slten fühlt man sich hier an Talk Talk oder David Sylvian erinnert, ohne dass es wirklich vergleichbar wäre.

Im nächsten Teil wird es dann zunächst avantgardistisch, spacige Elektronik umfliegt den Hörer. Akustische Gitarrenklänge stimmen mit ein. Das Intermezzo (das Stück scheint kurz zu zerfallen) breitet jedoch nur ausgiebig auf den eruptiven Mittelteil vor, der ab Minute 25 mit im Hintergrund kreischender und flirrender Elektronik und scheppernden Schlagzeug losbricht. Das Piano hämmert ebenfalls dazu und geht auf die Zwölf. Und das Schlagzeug zieht zwar an, bleibt aber in seinem mansich-stoischen Sound und trägt die immer weiter sägenden Sounds voran. Der Bass hämmert natürlich ebenso manisch voran.
Dieses unglaubliche Getöse geht bis ziemlich genau Minute 40, danach erklingen Glocken, das Piano verströmt ruhige, dunkle Klänge und die Elektronik bietet einen Shoegaze-ähnlichen "Wall of Sound" in ganz langsam und zart.

In den letzten 20 Minuten tobt sich die Band dann über dieses schöne Pianomotiv aus, lässt elektronische Sounds darüber laufen und zunächst auch das Becken erklingen. Auch hier werden kleine Nadelstiche durch den Bass oder das Schlagzeug gesetzt, bevor die Elektronik und das Piano das Stück schlussendlich dunkel psychedelisch ausklingen lassen.

Was die Band hier bietet, ist ein (wie eingangs erwähnt) absolutes Meisterwerk das Fans der bereits erwähnten späten Talk Talk, aber auch Godspeed You! Black Emperor oder ähnlich gelagerten Bands ein Hochgenuss sein sollte. Musikalisch und produktionstechnisch bewegt sich das Ganze ebenfalls auf höchstem Niveau und bietet dementsprechend ein einstündiges Klangerlebnis der Extraklasse.

Da darf man wirklich auf die kommenden Werke gespannt sein und bis dahin Body möglichst oft genießen und sezieren. Es ist ein Album das immer mehr wachsen wird!



Wolfgang Kabsch

Trackliste

Body 57:00

Besetzung

Chris Abrahams: Piano, Electronics
Tony Buck: Shlagzeug, Electronics, Perkussion
Loyd Swanston: Bass; Electronics
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger