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Reviews

Neil & Liam Finn

Lightsleeper


Info

Musikrichtung: Indie Pop

VÖ: 24.08.2018

(PIAS)

Gesamtspielzeit: 49:02

Internet:

https://www.neilandliamfinn.com/
http://www.neilfinn.com/
https://www.pias.com/

Der am 27.Mai 1958 geborene Neil Mullane Finn und sein am 24. September 1983 geborener Sohn Liam Mullane Finn haben mit dem Album Lightsleeper gemeinsame Sache gemacht. Und sogar Ehefrau und Mutter Sharon Finn bedient den Bass bei diesem Familienunternehmen, bei dem man noch weitere Finns entdecken wird: Elroy, Elliot und Harper.

Der Vater dürfte Musikinteressierten bekannt sein durch sein Mitwirken bei Split Enz und bei Crowded House, beides wichtige Exponaten der neuseeländischen Musikszene. Mit seinem Bruder Tim firmierte er auch als Finn Brothers. Jeder Formation war gemein, hochwertige, niveauvolle und eigenwillige Popmusik zu kreieren, so auch Neil auf seinen etlichen Soloalben. Wie man bemerken wird, spielt Mick Fleetwood auf einigen Stücken Schlagzeug, möglicherweise als Gegenleistung dazu, dass Neil Finn im Jahre 2018 auf der Tournee von Fleetwood Mac Lindsey Buckingham ersetzen sollte.

Sohn Liam stand mit dem Vater bereits auf der Bühne, schlug jedoch eine andere Musikrichtung ein, meist war er im Indie-Rock unterwegs, schielte aber durchaus auch in Richtung Popmusik. Zusammengepackt gibt das natürlich Anlass zu einer interessanten gemeinsamen Ausrichtung von Songideen. Und mit Überraschungen kann sicher gerechnet werden, dafür ist die Musik der Familie Finn bekannt. Und so gibt es die erwarteten Songperlen, die unwiderstehlichen Melodien, die teils seltsamen Arrangements, aber leider – ja, leider, nicht von durchgehender Konstanz, und so mischen sich hervorragende Songs mit eher mittelmäßigen. „Schuld“ daran mag die mitunter sehr stark eingesetzte Elektronik sein, wie zum Beispiel der furchtbare programmierte nach Billig-Schlagzeug klingende Rhythmus auf “Where’s My Room“. Dabei war bereits der zweite Song ein watteweicher Ausflug in sphärische und fast schon „überharmonische“ Gefilde mit breit angelegtem Gesang und einer Atmosphäre, wie sie auch von Paul McCartney hätte geschaffen werden können, hier klingt es noch etwas mehr aufgetragen. Nun, Mr. McCartney soll ja auch Fan der Musik sein.

Zu den absoluten Höhepunkten und hochglänzenden Pop-Perlen zählen für mich Songs wie “Anger Plays A Part“, “Back To Life“, “Hiding Place“, hier bestechen die schönen String-Arrangements, und “We Know What It Means“, dass wirklich genau wie die Musik von McCartney klingt. Allen diesen Stücken ist gemein, dass sie in der Regel langsamen Tempos sind, mal schwebend, mal groovend oder schleppend. Ja, Rock wird hier so gar nicht ins Boot geholt, letztlich ist es erneut hochwertige Popmusik geworden, mit Schönheit und Ecken und Kanten gleichermaßen.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Prelude - Island Of Peace
2 Meet Me In The Air
3 Where's My Room
4 Anger Plays A Part
5 Listen
6 Any Other Way
7 Back To Life
8 Hiding Place
9 Ghosts
10 We Know What It Means
11 Hold Her Close

Besetzung

Neil Finn (vocals, synth and beats, piano, drums, Wurlitzer, electric guitar, ARP strings, drum synthesizer, acoustic guitar, slide guitar, keys)
Liam Finn (vocals, electric guitar, bass, beats, drums, acoustic guitar, synths, sounds effects, samples, sound FX, loops)
Barnes family, Jimmy Metherell, Devo Finns (choir)
Sharon Finn (bass)
Elroy Finn (drums, percussion, slide guitar)
Connan Mockasin (lead guitar, choir, electric guitar)
Elliot Finn (vocals)
Kody Nielson (drums)
Matthew Eccles (percussion)
Harper Finn (whisper)
Victoria Kelly (string arrangements)
Mick Fleetwood (drums, percussion)
Elias Dendias (bouzouki)
Spiros Anemogiannis (accordion)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger