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Friedemann

Ich leg mein Wort in euer Ohr

Info Musikrichtung: Singer/Songwriter, Folk, „Akustik-Punk“ VÖ: 14.09.2018 (Exile On Mainstream Records / Soulfood) Gesamtspielzeit: 47:46 Internet: http://www.friedemann-ruegen.de https://www.facebook.com/Friedemann.ruegen

Ich leg mein Wort in euer Ohr ist bereits das dritte Soloalbum sowie mit dem Livealbum Unterwegs die vierte Veröffentlichung des COR-Frontmanns Friedemann Hinz. Somit kann man wohl den Solokünstler Friedemann als etabliert bezeichnen.

Auch hier verpackte er wieder laute Themen in leise Songs und lässt einen ganz nah ran an die private Gedankenwelt. Als wacher Geist mit Gespür für aktuelle Strömungen, ist dem Mann ein Album voller persönlicher, dann wieder äußerst politischer Themen, mit Worten, die dem Sänger wohl auf den Fingernägeln brennen, gelungen. Das kann mal intim sein, wie das selbstreflektierende, zweifelnde „42“ und „Orange“, eine Ode an das eigene Kind. Oder aber bissig und zeitkritisch wie in „Ja sicher“, dem Anti-Ellenbogen-Gesellschaft-Song „Ellenbogen“, „Flugzeug, Liebe, Volkszorn“ und der dringend notwendigen AfD-Abrechnung „Die Alternative“.

Friedemann kommt hin und wieder durchaus mal aggressiv, aber nie verbissen rüber. Die Antwort auf Hass ist schließlich immer Liebe. Gefühlsduselig wird's aber glücklicherweise auch nicht, was der Friedensappell „Frieden“ zeigt, der gar nicht so Hippie-mäßig klingt, wie man es von einem solchen Titel erwarten würde. Friedemann ist dabei kein Typ, der sich auf irgendeine Art wichtig nimmt oder Allgemeingültigkeit pocht, so dass das Album angenehm unprätentiös rüberkommt.

Musikalisch ist das Ganze dieses Mal noch etwas abwechslungsreicher und bunter geworden. Immer wieder trumpft Friedemann auch mit einer kompletten Band auf. Es wird mal bluesig oder melodisch beschaulich. Man bleibt auf jeden Fall dran. Musikalisch definitiv das rundeste seiner drei Solo-Studioplatten.

Die Platte kommt auf Vinyl oder als limitiertes, 60-seitige Hardcover-Buch voller Texte, Gedichte und Gedanken sowie aufwendigen Illustrationen von Conny Ochs in CD-Größe mit beiliegender Silberscheibe.

Mario Karl