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Reviews

Mozart, W. A. - Beethoven, L. v. (Ensemble Dialoghi)

Quintette für Klavier und Bläser


Info

Musikrichtung: Klassik Kammermusik

VÖ: 10.08.2018

(Harmonia Mundi / Harmonia Mundi / CD / DDD / 2015 / Best. Nr. HMM905296 )

Gesamtspielzeit: 44:57

BRILLANTES INSTRUMENTALTHEATER

Schwer vorstellbar, dass man die beiden Quintette von Mozart (KV 452) und Beethoven (op. 16) für Klavier und Bläser noch plastischer, noch farbenprächtiger und vielschichtiger darbieten kann als es hier durch das junge Ensemble Dialoghi geschieht. Konzertant herausgefordert durch das Fortpiano (Cristina Esclapez) laufen Klarinette (Lorenzo Coppola), Oboe (Josep Domènech), Fagott (Javier Zafra) und Horn (Pierre-Antoine Tremblay) zur Höchstform auf.
Da werden nicht einfach alte Instrumente schön und "sprechend" gespielt, da agieren ausgewachsene musikalische Darsteller auf einer imaginären Bühne, wo man sich die Bälle zuwirft, in Szenen ohne Worte mal mit, mal gegeneinander tanzt, balgt, parlandiert, seufzt, scherzt und die virtuosesten Kapriolen schlägt. Das alles auf kleinstem musikalischem Raum, in stetem Wechsel von Stimmungen und Affekten. Wie modern das klingt! Wie reich durchgestaltet bis ins kleinste Detail (von denen man viele neue in den beiden bekannten Meisterwerken entdecken kann)!

Und durchaus klingt es nicht nur "klassisch schön", was gewiss auch gewöhnungsbedürftig ist: Das Hammerklavier knistert in manchen Momenten wirklich noch sehr cembalesk, setzt mit markig-perkussivem Non-Legato-Spiel flotte Akzente, spinnt bei Bedarf aber ebenso eindrücklich fein gedämpft sangliche Linien aus. An ein modernes Saxophon erinnert das Fagott, während die Oboe und das Klarinette nicht nur das musikalische Gespräch mit ihren kecken Kommentaren bereichern, sondern die Musik funkeln lassen. Schmetternd und manchmal wie eine Snare-Drum mischt das Horn mit. Dem entlockt Tremblay mit der Handdämpfung freilich auch nebelzarte romantische Farben.

Kurz: Die Dialoghi-Band setzte im Kontext der historisch informierten Interpretation Maßstäbe. Ihr Einsatz wurde von der Aufnahmetechnik fast schon überpräsent, in jedem Fall prall und saftig eingefangen. Die umfassenden, niveauvollen Booklettexte zeugen von echter Hingabe an die Musik - es gibt sie leider nur auf Französisch und Englisch.



Georg Henkel

Trackliste

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Quintet For Piano And Winds K 452 E-flat major / Mi bémol Majeur / Es-Dur
01 I. Largo - Allegro moderato 10:22
02 II. Larghetto 8:20
03 III. Rondo. Allegretto 5:56

Ludwig Van Beethoven (1770-1827)
Quintet For Piano And Winds OP. 16 E-flat major / Mi bémol Majeur / Es-Dur
04 I. Grave. Allegro ma non troppo 13:32
05 II. Andante cantabile 6:47
06 III. Rondo. Allegro ma non troppo 6:06

Besetzung

Cristina Esclapez, Fortpiano
Lorenzo Coppola, Klarinette
Josep Domènech, Oboe
Javier Zafra, Fagott
Pierre-Antoine Tremblay, Horn
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger