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Reviews

Eric Heatherly

The lower east side of life


Info

Musikrichtung: Country / New Country

VÖ: 19.04.2005

(ARG Television / UMIS)

Gesamtspielzeit: 40:34

Internet:

http://www.ericheatherly.com

Einen richtigen Leckerbissen serviert uns AGR Television Records mit dem neuen Album von Eric Heatherly, denn viel zu lange schon mussten sich die Fans des Künstlers auf eine Folgeproduktion seines Erfolgsalbums Swimming In Champagne aus dem Jahr 2000 gedulden.

In der Zwischenzeit hat Eric Heatherly einige schlechte Erfahrungen mit diversen Plattenfirmen sammeln müssen, so wurden gleich zwei bereits fertig produzierte Alben von ihm auf Eis gelegt, da es dort jeweils durch Labelübernahmen zu Problemen kam. Mit seinem neuen Plattenvertrag hat die Geschichte nun aber doch endlich eine Wendung zum Besseren vollzogen.

Im Einzelnen:

Eigentlich sollten sich die Labelbosse, die Eric Heatherly in den letzten Jahren so hängengelassen haben, beim Hören dieser CD selbst gewaltig in den Hintern beißen, denn das Album The lower east side of life beweißt eindrucksvoll, was für ein riesiges Potenzial und großes musikalisches Können in Eric Heatherly steckt. Nicht nur, dass Eric sämtliche Songs komplett alleine verfasst hat, er spielte auch alle Instrumente auf diesem Album mit Unterstützung seines Technikers Jose Arbelaez noch selbst ein und tritt auch als Produzent in Erscheinung.

Von Anfang an gelingt es dem Sänger und Songschreiber den Zuhörer in seinen Bann zu ziehen, denn man spürt förmlich wie viel Herz und Seele er an diesem Werk gearbeitet hat. In seinen aussagestarken Songs verarbeitete er viele persönliche Erlebnisse, positive wie auch negative, welche die Texte sehr intensiv und oftmals auch nachdenklich erscheinen lassen. Er verpackt das Ganze in immer wieder einfallsreiche und flüssige Melodien, die ungemein locker und einprägend ins Ohr gehen. Man sollte sich beim Hören der CD unbedingt mal die Zeit nehmen die abgedruckten Texte mitzulesen, um sie noch besser auf sich wirken zu lassen.

Im Vergleich zu so manchen Nashville-Produktionen, auf denen man viele belanglose 08/15 Storys zu hören bekommt und die auch musikalisch wenig einfallsreich daherkommen, ist dieses starke Album viel zu schade um etwa nur als Hintergrundmusik zu laufen. Mit gesundem Abstand zum Mainstream präsentiert Eric Heatherly hier ein Werk, das schwer in eine Schublade zu stecken ist, eine Mischung aus New Country, Alternate Country und Country Songwriter. Es dominiert dabei sein typisch knackiger E-Gitarrensound, der immer wieder von schönen Mandolinen-, Piano- oder Harmonikaklängen verfeinert wird.

So ist etwa der stark groovende Opener "Way down", der als eine Art Fortsetzung seiner ersten Hitsingle "Flowers on the wall" angedacht ist, ein perfekter Einstieg in das Album. Der Stil der Hitsingle wurde perfekt in den neuen Titel integriert, er geht so richtig gut in die Beine und begeistert mit fantastischem E-Gitarrenspiel.

Als eine Art Abrechung mit den von der Musikindustrie hochgepuschten Möchtegern-Stars geht das sehr hörenswerte "Hang it on your heart" an den Start. Da sind sie in den Musikvideos zu sehen mit ihren glänzenden Gitarren, auf denen sie selbst eigentlich keinen vernünftigen Ton spielen können. In diesem Song lässt Eric als Vollblutmusiker Luft gegen diese Blender ab und bringt es dabei genau auf den Punkt.

Auch der wunderbar melodische Midtempo-Titel "Job" darf hier nicht unerwähnt bleiben, hier kommt verstärkt akustische Gitarre zum Einsatz und besonders die filigranen Mandolinenklänge gehen runter wie Öl.
Der nachdenklich stimmende Song "Whatever happened…" wirft einen Blick zurück in die Jugendjahre und was aus den Träumen von damals so geworden ist. Auch dieser Titel bewegt sich im getragenen Tempo und überzeugt neben eingängigem Melodieverlauf mit sehr schönem Arrangement mit dezenten Harmonika- und Orgelklängen.

Der rockige Titelsong The lower east side of life kommt dagegen mit enorm viel Power um die Ecke. Knarrige E-Gitarre, treibende Drums und temperamentvolle Harmonikaklänge sorgen dafür, dass dieser Titel so richtig gut abgeht.
"Who needs enemies(with family like you)" gehört ebenfalls zu den Highlights des Albums, ein Song der sich sehr kritisch mit den Machern der Musikindustrie und deren Methoden auseinandersetzt und auch musikalisch rundum überzeugt.

Fazit:

Was Eric Heatherly hier abliefert ist ungezwungene, authentische New Country/Songwriter Musik, die von der ersten bis zur letzten Sekunde überzeugt. Mit den nötigen Ecken und Kanten versehen hat das Album richtigen Tiefgang und hebt sich wohltuend von den Mainstreamproduktionen ab. Ohne gekünstelten und unnötigen Krimskrams versehen setzt Eric Heatherly die Titel mit einem wunderbar transparenten Sound ins richtige Licht. Sie überzeugen durchweg mit abwechslungsreichen und flüssigen Melodien, sehr ausdrucksstarken Texten und hervorragend abgestimmten Arrangements, welche die Stimmungslagen der Songs ausgezeichnet widerspiegeln.
Neben seiner Klasse als instrumentales Multitalent kann Eric Heatherly auch gesanglich voll überzeugen und präsentiert seine Songs mit enorm viel Einfühlungsvermögen, so dass sie absolut natürlich und ehrlich rüberkommen.
Zu diesem Album kann man Eric Heatherly nur gratulieren und außerdem auch jedem, der sich diese CD in seine Sammlung aufnimmt.



GeraldH

Trackliste

1Way down 3:59
2Judging beauty 3:05
3Hang it on your heart 3:57
4Job 3:21
5Ruin 3:32
6Whatever happened… 3:35
7The lower east side of life 3:39
8Who needs enemies (with family like you) 3:26
9Dark days 4:07
10Hide 3:57
11Love story love 3:56

Besetzung

Eric Heatherly - Electric guitars, Acoustic guitars, bass, mandolins, harmonicas, Drums, Percussion, Piano, Organ, Synthesizers, Lead & Background vocals
Jose Arbelaez - Additional Drums, Percussion, Piano

Produzent: Eric Heatherly
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
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