Reviews
Freewheeler
Info
Musikrichtung:
Country / New Country
VÖ: 16.11.2004 (Arcaro) Gesamtspielzeit: 33:56 Internet: http://www.davidball.com |
David Ball füllt mit seinem Studioalbum Nummer sechs wieder die Regale der Country-Neuerscheinungen. Seit seinem bisher erfolgreichsten Album "Thinkin’ Problem", mit dem ihm der Durchbruch gelang und aus dem er zahlreiche Hits in den Charts platzieren konnte, sind nun mittlerweile auch schon gut zehn Jahre ins Land gezogen. Auch wenn seine danach erschienenen Alben nicht mehr für die ganz große Chartpräsenz sorgten, steht die Musik von David Ball nach wie vor für hohe Qualität.
Im Einzelnen:
Unbeeindruckt von kommerziellen Zwängen bleibt David Ball auch auf diesem Album seiner Linie treu, auch wenn er es damit wohl etwas schwerer hat, sich gegen die moderner orientierten New Country-Interpreten durchzusetzen.
Dabei klingt die Musik von David Ball alles andere als angestaubt, er verzichtet eben nur auf poporientierten Sound und setzt dafür konsequent auf traditionelle Country/New Country Musik. Ein weiteres Markenzeichen von ihm sind auch die Geschichten erzählenden Songs geworden, derer Themen immer mitten aus dem Leben gegriffen sind.
David Ball zählt zudem zu den wenigen Künstlern der heutigen Country Musik, die man nach nur wenigen gesungen Worten sofort an deren unverwechselbaren Stimme erkennt und die sich damit von der Masse abheben können.
Wer sich in Richtung Real Country zuhause fühlt, der wird an diesem Album seine helle Freude haben. Die Songs sind allesamt wunderbar arrangiert und sind voll gepackt mit herrlichen Steel Guitar Passagen, feinen Fiddle- und Dobroklängen und all den anderen Akustikinstrumenten, die der Pure Country Musik ihren ursprünglichen Charme verleihen. Natürlich dürfen hier trotz allem die knackigen E-Gitarren nicht fehlen, die dem Ganzen einen zeitgemäßen, frischen Touch verleihen.
Sehr abwechslungsreich führt die CD durch verschiedenste Stilvarianten.
Der temperamentvolle Opener "Louisiana Melody" wird getragen von den munteren Cajun-Klängen eines Akkordeons, während "Happy with the one I’ve got" traditionellen New Country mit wunderbarem Melodieverlauf zu bieten hat, der vom Stil her in Richtung George Strait einzuordnen ist.
"Nobody told me" ist die Vorzeige-Ballade auf diesem Album. Ein ruhiger und von Piano durchtränkter Song, bei dem David Ball mit hervorragend einfühlsamer Gesangsleistung glänzt.
Nicht fehlen darf natürlich ein waschechter Honky Tonker, der steht mit "Too much blood in my alcohol level" auf dem Programm. Muntere Pianoklänge und temperamentvolle Steel Guitar verleihen dem originellen Song besonders viel Schwung und sorgen dafür, dass er vom Ohr direkt in die Beine geht.
Etwas sehr gewöhnungsbedürftig klingt "Desert Luau" ein Mix aus Country und hawaiianischen Klängen, bei dem die Meinungen sicher weit auseinander gehen. Jedenfalls stört der Song etwas im Gesamtbild dieses Albums.
Ein ganz anderes Kaliber ist da schon "Mr. Teardrop", der gedämpfte Sound und das klimpernde Piano lassen verrauchte Barroom-Stimmung aufkommen, der Song erinnert vom Arrangement etwas an Titel der 60er Jahre.
Einer der brillantesten Songs des Albums wartet mit "Violence and lies" auf den Zuhörer. Ein traumhafter Melodieverlauf und herrliche transparente Instrumentierung lassen diesen ungeheuer ausdrucksstarken, ruhigen Titel zum echten Genuss werden.
Fazit:
Mit Freewheeler ist David Ball wieder ein richtig guter Wurf gelungen. Mit traditionell verwurzeltem Country, der ohne lästigen Schnickschnack auskommt und sich abseits des Mainstreams bewegt, geht er ganz klar seinen musikalisch Weg unbeirrt weiter und liefert ehrliche, authentische Country Musik ab.
Feine Melodien, starke Arrangements und eine gesanglich überzeugende Leistung prägen dieses Album, das insgesamt einen runden Eindruck hinterlässt. Eine Produktion die besonders für alle diejenigen sehr empfehlenswert ist, die sich bei kommerzieller New Country Musik weniger Zuhause fühlen.
GeraldH
Trackliste
1 | Louisiana melody | 2:52 |
2 | Happy with the one I’ve got | 3:51 |
3 | Nobody told me | 2:55 |
4 | Tell me with your heart 4.03 | |
5 | I can see Arkansas | 3:27 |
6 | Too much blood in my alcohol level | 2:50 |
7 | Desert luau 3.00 | |
8 | Mr. teardrop | 3:46 |
9 | Yours truly blue | 3:23 |
10 | A girl I use to know | 3:21 |
11 | Violence and lies | 3:30 |
12 | Freewheeler | 4:01 |
Besetzung
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |