Reviews
The Mountain
Info
Musikrichtung:
Contemporary Country
VÖ: 08.06.2018 (Capitol Nashville) Gesamtspielzeit: 47:17 Internet: https://www.dierks.com/ http://www.capitolrecords.com/ http://oktoberpromotion.com/ |
Mainstream Country, bereits seit Jahrzehnten ein Begriff für Country-Musik, die meistens immer gleich zu klingen scheint, die männlichen Protagonisten tragen Cowboy-Hüte, oft tief ins Gesicht gezogen und die Besetzungslisten der Platten unterscheiden sich kaum. Es war einmal ein neuer Trend, bis sich dieser nach und nach erschöpfte und immer langweiliger und auch niveauloser wurde.
Der am 20.November 1975 in Arizona geboren Dierks Bentleyzählt eigentlich auch zu dieser Riege der Heerscharen von Musikern, die sich in diesem Genre tümmelten und erfolgreich aalten. Doch Bentley war stets ein Freund der Bluegrass-Musik und so waren viele seiner Platten auch von dieser und ihren typischen Instrumenten stark durchzogen, eine Tatsache, die den Mann stets aus der Masse ein wenig abhob. “Up on the Ridge“, 2010 erschienen, war dann endlich ein fast reines Bluegrass-Album.
Mit The Mountain liegt nun die zehnte Veröffentlichung vor, und zeigt den Musiker als Jemanden, der viele verschiedene Stile unter den (nicht vorhandenen) Cowboy-Hut zu bringen versucht. Zunächst klingt die Musik sehr modern, “Burning Man“, der Song zusammen mit den Osborne Brothers, ist kein typischer Country-Song der üblichen Art, hier ist eine fette Breitseite Rock integriert und lässt das Stück gut abfahren. Erst beim Titelsong schleichen sich dann eher typische Mainstream-Elemente ein, aber auch hier mit einem Schlenker hin zur Rockmusik. Und so rockt und popt es weiter, bis dann endlich Sam Bush auftaucht, mit “You Can't Bring Me Down“ nimmt der Zug durch dessen Mandolinen-Spiel ein wenig Fahrt in Richtung Bluegrass auf. Doch letztlich gelingt es Bentley weder, den Ausdruck von “Up on the Ridge“ zu wiederholen, noch, ein typisches Mainstream-Album abzuliefern. Mittlerweile hat sich wohl eine neue Spielart des Country entwickelt, dafür sprechen solche Bands und Musiker wie die Osborne Brothers, Sugarland, CJ Simmons oder alteingesessene Acts wie Kelly Willis mit ihrer neuen Platte. Viele populäre Elemente aus Pop und Rock haben die Basis Mainstream erweitert und im Falle von Bentley ist es hin und wieder eine kleine Prise Bluegrass.
Letztlich bietet diese Platte keine großen Überraschungen, doch bietet Bentley mit dieser Musik einen guten Überblick über den Status moderner Charts-orientierter Countrymusik, so, wie sie sich derzeit zu entwickeln scheint, und hier hat sich allemal eine Verbesserung gegenüber dem üblichen und totgelaufenem Mainstream-Sound ergeben. Ein paar andere Stimmungen finden wir mit dem leicht und locker inszenierten “One Way“ oder der romantischen Country-Pop-Ballade “My Religion“, die eigentlich darauf hinweisen, dass sich die Musik ab Track Acht ändert und die Platte in 2 Hälften teilt, denn ab “My Religion“ werden Pop und Rock erheblich zurückgefahren und die harmonischen und ruhigen, mit Bluegrass-Stimmung durchzogenen Elemente bestimmen das Bild, und so wünschte ich mir persönlich weitere Platten von Bentley.
Trackliste
2 The Mountain (4:44)
3 Living (3:42)
4 Woman, Amen (3:00)
5 You Can't Bring Me Down (4:46)
6 Nothing On But The Stars (3:47)
7 Goodbye In Telluride (3:09)
8 My Religion (3:05)
9 One Way (3:38)
10 Son Of The Sun (3:10)
11 Stranger To Myself (3:25)
12 Travelin' Light (Featuring Brandi Carlile) (3:15)
13 How I'm Going Out (3:38)
Besetzung
Alan Bradbury (background vocals - #1, 2)
Sam Bush (mandolin - #5, 7, 12)
Matt Chamberlain (drums, percussion - #1, 2, 5, 9–11, programming - #8)
Ross Copperman (acoustic guitar - #3, 6, 7, 10, 11, electric guitar - #3, 6, 7, background vocals - #3–7, 9), keyboards - #3, 4, 6, 7, 10, 11, programming - #3, 4, 6, 7, 11, percussion - #6, 7, 11)
Luke Dick (acoustic guitar - #1, electric guitar - #1, 2, background vocals - #1, 2, percussion - #1, programming - #1)
Jerry Douglas (Dobro - #8, 12)
Dan Dugmore (electric guitar - #3, 10, pedal steel guitar -#9, 11, 13)
Ian Fitchuk (bass guitar, keyboards - #1, 2, 4, 5, 10, 13, bass synthesizer - #6)
Ben Helson (banjo - #2, 5, 12), acoustic guitar - #3, 4, 7–11, mandolin - #4)
Dan Hochhalter - fiddle - #2, 5, 9)
Jedd Hughes (electric guitar, acoustic guitar - #1, 4, 5)
Josh Kear (background vocals - #4)
Jamie Kenney (keyboards - #8)
Hillary Lindsey (background vocals - #5)
Rob McNelley (electric guitar - #1, 5–7, 10, 11)
Heather Morgan (background vocals - #11)
Jon Nite (background vocals - #3, 6)
Tim O'Brien (background vocals - #1, fiddle - #1, bouzouki - #8)
John Osborne (electric guitar - #1)
T.J. Osborne (background vocals - #1)
Danny Rader (acoustic guitar - #6, 7, electric guitar - #6, 7, keyboards - #6, 7, banjo - #7), bouzouki - #7, programming –#7)
Jon Randall (acoustic guitar - #2–6, 9–13, mandolin - #4, 5, background vocals – #5, 7, 9, 10, 13)
F. Reid Shippen (bass synthesizer - #1, programming - #3, 4)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |