Reviews
Rainier Fog
Info
Musikrichtung:
Hard Rock/Metal, Grunge
VÖ: 24.08.2018 (BMG / Warner Music) Gesamtspielzeit: 54:03 Internet: http://www.aliceinchains.com |
Alice In Chains Mk. II haben wieder zugeschlagen. Rainier Fog ist der Nachfolger des vor fünf Jahren veröffentlichten The Devil Put Dinosaurs Here und das dritte Album in dieser Besetzung seit der Reunion 2005. So mancher hält Alice In Chains seit dem Einstieg von William DuVall für eine andere Band. Doch das ist irgendwie Blödsinn, denn es steckt immer noch verdammt viel der alten Zeit im Sound der Truppe.
Diese etwas schräge, stark melancholische Melodieführung mit den zweistimmigen Gesängen bekommt man nur, wenn Jerry Cantrell seine Finger mit im Spiel hat. Die Rhythmen sind tief und schwer, die Atmosphäre bisweilen ziemlich düster. Es schimmert aber stets ein angenehmer heller Schimmer durch und für die Hoffnungslosigkeit vergangener Tage ist hier kein Platz mehr. Ein gutes Beispiel ist das vorab ausgekoppelte „So Far Under“. Es schwingt immer noch/wieder dieser Pycho-Vibe mit. Aber der Hörer wird nicht allen im Regen zurückgelassen.
Am besten kennzeichnet die Platte allerdings der bärenstarke Opener „The One You Know“. Mit einem schweren Riff und einer pumpenden Rhythmusgruppe schleicht man sich groovend an und baut dann einen eingängigen, großen Refrain ein, der sich gewaschen hat, aber nicht billig wirkt. Eine passende Vorgabe für den Rest. Denn ähnlich wie hier bewegen sich Alice In Chains meist im leicht schlurfenden Midtempo. Mal angriffslustiger („Red Giant“), dann wieder schon fast sumpfig schleppend („Drone“). Dabei entstanden zahlreiche gute Songs, auch wenn ihre Wirkung immer wieder etwas verpufft, besonders, wenn die ganz großen Hooks fehlen.
Für ein paar Farbtupfer ist aber trotzdem gesorgt. Zum Beispiel mit dem ruhigeren, melodischen „Fly“, dem freundlichen „Maybe“ oder dem überlangen Abschlusstrack „All I Am“, welcher ein angenehm warme-melancholisches Flair verbreitet. Und zwischendurch wird auch mal herzhafter ran gelangt, wie beim überraschend schlichten Stampfrocker „Never Fade“.
Am Ende ist Rainier Fog wieder ein gutes Album geworden. Gefällt!
Mario Karl
Trackliste
1 | The One You Know | 4:49 |
2 | Rainier Fog | 5:02 |
3 | Red Giant | 5:26 |
4 | Fly | 5:18 |
5 | Drone | 6:30 |
6 | Deaf Ears Blind Eyes | 4:44 |
7 | Maybe | 5:37 |
8 | So Far Under | 4:33 |
9 | Never Fade | 4:41 |
10 | All I Am | 7:16 |
Besetzung
Jerry Cantrell (Gitarre, Gesang)
Mike Inez (Bass)
Sean Kinney (Schlagzeug)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |