Reviews
Feels Like Home
Info
Musikrichtung:
Singer/Songwriter
VÖ: 03.08.2018 (Stunt Records) Gesamtspielzeit: 46:14 Internet: http://www.ingermarie.com/ https://www.challengerecords.com/home http://www.uk-promotion.de/home/ http://www.sundance.dk/ |
Inger Marie Gundersen, so der volle Name der norwegischen Sängerin, geboren am 13. Februar 1957, legt mit der Platte Feels Like Home ihr erst fünftes Album vor. Dabei ist sie bereits seit gut fünfundzwanzig Jahren aktiv, und veröffentlichte 2004 ihr Debüt. Aber nicht nur dem Genre Jazz widmete sie sich, denn auch Songs von Hank Williams, U2 oder Rod Stewart fanden den Weg in ihr Repertoire. Und so ist es auch mit der neuen Platte. Mit ihrer eigenwilligen Stimme, sehr emotional, von Herzen kommend und warm, präsentiert sie mit dunklem Timbre vorwiegend Songs der Genres Pop und Rock und Soul. Neben Otis Redding stehen Randy Newman, John Fogerty oder Graham Nash und Abba. Bezüglich der Komponisten verweise ich auf das Tracklisting.
Insofern hat die Jazzsängerin kein Jazz-Album vorgelegt, wie dieses auch bereits bei den früheren Veröffentlichungen der Fall war. Vielmehr sehe ich hier eine stilistische Ansiedlung im Bereich Singer/Songwriter, obwohl sie gar kein eigenes Stück dabei hat. Jeder der Songs hat, auch gerade wegen der beteiligten Musiker, jedoch einen leichten Hauch von Jazz. Der die Platte startende Titelsong ist darüber hinaus noch mit Streichern fein angereichert worden. So ist gleich von Beginn an für Harmonie erster Klasse gesorgt, denn dieser Titel gehört zu jenen, die man ganz einfach immer weiter und wieder hören möchte, so wunderschön ist er, auch gerade im Zusammenwirken all‘ seiner Elemente, angefangen mit der Komposition von Randy Newman, über den schnurrenden Bass von Sungsu Kim und der einfühlsamen Gitarrenarbeit von Hallgrim Bratberg.
Man muss in der Tat schon sehr aufmerksam sein, wenn man den zweiten Song spontan erkennen will, denn “(Sittin' On) The Dock Of The Bay“ ist seines Soul-Feelings beraubt, dafür aber anderweitig interessant gestaltet worden, hier auch wieder durch die im Hintergrund schwelgende Gitarre, die entfernt an eine Pedal Steel erinnert. Und so zieht sich diese recht ruhige und sehr harmonische Stimmung durch jeden Coversong, “When October Goes“ ist eine richtiggehende gänsehautmäßige Beschreibung des sich verabschiedenden Herbstes, sehr nahegehend und total melancholisch, hier rückt Inger Marie in den Bereich des dramatischen Chansons, ein brillanter Song! Auch Abba-Fans sollten genau hinhören, ob sie “When All Is Said And Done“ wirklich erkennen, denn auch hier ist ganze Arbeit geleistet worden, einen Song auf das Wesentliche zu reduzieren. In norwegischer Sprache vorgetragen, endet die Platte und hinterlässt den Eindruck, sehr viel Ruhe und Schönheit genossen zu haben. Für Einige mag diese Beschaulichkeit zu langweilig sein und Nervosität auslösen(„wann passiert denn endlich einmal was?“), für Andere ist diese Platte ein gelungenes Beispiel dafür, wie man mit Reduktion sehr viel positive Spannung aufbauen kann, die dazu zwingt, sich entspannt zurückzulehnen und zu genießen.
Trackliste
2 (Sittin' On) The Dock Of The Bay(Steve Cropper/Otis Redding)
3 Long As I Can See The Light(John Fogerty)
4 When October Goes(Johnny Mercer/Barry Manilow)
5 Given Time(Ole Sverre Olsen/Lars Jansson)
6 If This Was(Geir Jensen)
7 I Know These Hills(Kevin Costner/Teddy Morgan/Park Chisolm)
8 Try To Find Me(Graham Nash)
9 When All Is Said And Done(Benny Andersson/Björn Ulvaeus)
10 Med Ögon Känsliga För Grönt(Barbro Hörberg/Nils Hansén)
Besetzung
Rasmus Solem (vocal, keys, vocal fills)
Sungsu Kim (bass)
Jarle Vespestad (drums)
Per Willy Aaserud (trumpet)
Bendik Hofseth (saxophone)
Halgrim Bratberg (guitar)
Kjell Åge Stoveland (viola)
Kristiansand String Quartet (strings)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |